
Held der Straße September 2022
Kreisstraße 58 zwischen Kiekindemark und Stolpe:
- Ronald Oldenburg sieht brennendes Motorrad
- Der 71-jährige Kradfahrer wird vor schweren Verletzungen bewahrt
- AvD zeichnet jeden Monat beherztes Handeln aus
Am 3. Juni fuhr der 57-jährige Ronald Oldenburg auf der Kreisstraße 58 zwischen Kiekindemark und Stolpe, als er auf der Gegenfahrbahn ein brennendes Motorrad und dessen verletzten Fahrer bemerkt. Der Handwerker hielt sofort an, zog den Motorradfahrer aus dem Gefahrenbereich und informierte die Rettungskräfte. Durch sein besonnenes Handeln verhinderte er schwerere Verletzungen des 71-jährigen Kradfahrers. Dafür wird er jetzt vom Automobilclub von Deutschland (AvD) mit dem Ehrentitel „Held der Straße des Monats September“ ausgezeichnet.
Am Tag des Unfalls ist Ronald Oldenburg mit seinem zwölfjährigen Enkel Jonas auf dem Rückweg von Parchim nach Hause. Sie waren in der Stadt zum Einkaufen und sind auf der kurvenreichen Kreisstraße 58 unterwegs. Zwischen Kiekindemark und Stolpe im Landkreis Ludwigslust-Parchim sieht der bei der Hamburger U-Bahn-Werkstatt angestellte Handwerker hinter einer Kurve im Straßengraben ein brennendes Motorrad und den daneben liegenden Fahrer. Oldenburg zögert keine Sekunde, hält den Wagen an, schaltet die Warnblinkanlage ein und geht zum Unfallort. Schwerer Rauch wabert um die Unglücksstelle, das Feuer lodert unheimlich, eine heikle Situation.
Der Fahrer wirkt benommen, ist aber bei Bewusstsein und scheint ansprechbar. Unter dem offenen Jethelm sieht man Blutspuren im Gesicht des 71-jährigen Fahrers. Er war von der Straße abgekommen, hatte auf dem Grünstreifen vollends die Kontrolle verloren und war schwer gestürzt. Ronald Oldenburg, selbst Motorradfahrer, fragt den Verunfallten, ob er sich bewegen könne, doch der reagiert nicht. Daraufhin zieht er den Motorradfahrer aus dem Gefahrenbereich, bringt ihn an eine sichere Stelle an einer Böschung, sichert die Unfallstelle ab und verständigt den Notruf. Das klappt nicht auf Anhieb, denn an dieser Stelle ist die Netzabdeckung lückenhaft. Das Unfallopfer klagt über Schmerzen in Schulter, Hals und Brustkorb, hat Atemprobleme, während Oldenburg mit ihm spricht. Enkel Jonas beobachtet die Szene aus dem Auto, hat Angst und weint. Nach kurzer Zeit explodiert das Motorrad mit einem Feuerball und lautem Knall.
Viele Autos fahren vorbei ohne anzuhalten, dann stoppt eine Autofahrerin und bietet Hilfe an. Immer noch spricht Oldenburg mit dem Verletzten, hat dessen Jacke geöffnet und beruhigt ihn. Als zwei Motorradfahrer zur Unterstützung anhalten, äußert der Verunfallte den Wunsch, den Helm abzunehmen. Gemeinsam entfernen sie vorsichtig den Jethelm, der Verletzte fragt, was mit seinem Motorrad los sei, als auch schon die Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehren Stolpe und Parchim sowie die Polizeikräfte anrücken. Sie löschen das immer noch brennende Motorrad und bringen den Verletzten in das nächste Krankenhaus.
Dank des selbstlosen Einsatzes von Ronald Oldenburg endete die heikle Situation glimpflich. Tage nach dem Unfall rief der Enkel des verunfallten Motorradfahrers bei ihm an und bedankte sich: „Ohne Ihre Hilfe hätte es mein Opa wahrscheinlich nicht überstanden.“ Auch Oldenburgs eigener Enkel Jonas kann sich freuen, denn sein Opa hat sich heldenhaft verhalten, was auch der Polizei einen Dankesanruf wert war.
Für seinen beherzten und mutigen Einsatz verleiht der Automobilclub von Deutschland (AvD) Ronald Oldenburg die Auszeichnung „Held der Straße des Monats September“. Der AvD sucht jeden Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden, die durch ihr vorbildliches Verhalten anderen Verkehrsteilnehmern bei Unfällen geholfen haben. Unterstützt wird die Aktion von der Fachzeitschrift AUTO Straßenverkehr.
Veröffentlicht am 27.09.2022 in AvD - Der Club.