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AvD Fahrbericht - KIA Stinger GT
Fahrberichte - 02.05.2022 - 5min. Lesezeit

Fahrbericht - KIA Stinger GT

Mit dem Stinger setzt KIA sein Topmodell gegen die Konkurrenz deutscher Premiumhersteller.

KIA hat im April 2021 die Neuausgabe des Stinger GT auf dem Flugplatz in Mendig vorgestellt. Das schnittige Gran-Turismo-Modell wird seit Herbst 2017 in Europa angeboten. Wer das bisherige Modell nicht so oft gesehen hat, dem werden auf den ersten Blick wenige Unterschiede auffallen. Vielleicht will man die potentielle Kundschaft nicht durch allzu viel Designänderungen irritieren. Bei 10.000 verkauften Fahrzeugen, darunter 3.000 in Deutschland, blieb der Wagen bisher ein Exot. Die meisten Fans hatte immer Topmotorisierung, die jetzt in der Neuausführung als einziges Modell bestellbar ist.

Auftritt

Die Limousine hat eine sportliche Anmutung. Mit dem Stinger setzt KIA sein Topmodell gegen die Konkurrenz deutscher Premiumhersteller. Ausgehend von der 2011 vorgestellten KIA GT Studie orientiert sich das Design an klassischen Gran Turismo Vorbildern. Mit 4,83 Meter Länge und 1,87 Meter Breite, bei 1,40 Meter Höhe betont der Kia Stinger seine Athletik. Die gerundete Front mit den verschiedenen (echten) Lufteinlässen und den in die nach außen gezogenen LED-Schlitzen der Frontscheinwerfer, geht über in eine langgestreckte Motorhaube. Diese Formgebung setzt sich über die Seiten fort und endet in einem wuchtigen Heck. Dort sind die Änderungen in der Linienführung mit dem über die gesamte Breite gezogenen Band unter dem als Spoiler ausgestalteten Heckklappenabschluss für Aufmerksame am sichtbarsten.

Modell Stinger 3.3 T-GDI AWD AT
Motor 3.3 T-GDI AWD
Getriebe Automatik
Höchstgeschwindigkeit 270 km/h
Kraftstoffverbrauch kombiniert (L/100 km) 10,4
CO2-Emission kombiniert (g/ km) 238
Bauart Fließheck-Sportlimousine
Türen 5
Länge/ Breite/ Höhe in mm 4.830/ 1.870/ 1.400
Radstand in mm 2.905
Zulässiges Gesamtgewicht 2.325 kg
Zuladung maximal 392 kg

Laut KIA wurden Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte nach der neu eingeführten „World Harmonised Light Vehicle Test Procedure“ (WLTP) ermittelt. Um die Vergleichbarkeit mit den nach dem bisherigen Prüfverfahren (NEFZ) gemessenen Fahrzeugen zu wahren, werden die entsprechend den geltenden Vorschriften korreliert zurückgerechneten Werte nach NEFZ-Standard ausgewiesen.

AvD Fahrbericht - KIA Stinger GT

Antrieb

Der Hersteller bietet die 4,83 Meter lange Sportlimousine jetzt ausschließlich mit dem Motor an, der beim Vorgänger in der Topversion eingebaut war. Der Kia Stinger 3.3 T-GDI AWD GT leistet 366 PS (269 kW) und mobilisiert ein maximales Drehmoment von 510 Nm. Ausgestattet mit einem Acht-Stufen-Automatikgetriebe sprintet er in 5,4 Sekunden auf Tempo 100. Der Wagen ist mit Allradantrieb ausgestattet, für das sportliche Feeling heckbetont. Zudem ist ein adaptive Fahrwerk vorhanden, in das vorne MacPherson-Federbeine und hinten eine Mehrlenkerachse sowie ein mechanisches Sperrdifferential eingebaut sind.

Technische Daten des Kia Stinger GT 

Fahren

Die Fahrprobe, die der AvD auf dem Gelände Flugplatzes in Mendig absolvierte, war von einem Instruktor angeleitet. In den Fahrübungen erwies sich der Wagen als geschmeidig im Handling. Das Lenkrad mit den mittlerweile üblichen Tastaturen liegt gut in der Hand. Das Fahrzeug folgt willig den Bewegungen. Auch den Befehlen per Fuß, mit Druck auf das Gaspedal erteilt, kommt der Motor zügig nach. Der Aufbau des Drehmomentes ist der kW-Stärke angemessen und lässt keine Wünsche offen. Die Automatik erscheint breit abgestimmt und hat mit fünfstufiger Fahrmodus-Wahl noch die Möglichkeit, feinzutunen. Die den Fahranforderungen angepassten Modi halten den Wagen zusammen mit dem Allradantrieb in kontrollierbaren Bereichen. Mit Tastendruck verändert sich das Einfederverhalten der vorderen und hinteren Stoßdämpfer sowie die Parameter für Beschleunigung, Bremsen und Lenkung. Die Dynamik beim Fahren ist je nach Einstellung merklich unterschiedlich: Im Sportmodus auf abgesperrtem Gelände konnte man die Hecklastigkeit im Wortsinne „erfahren“. Vor einem Alltagseinsatz wird ausdrücklich gewarnt, der Stinger erweist sich aber als immer beherrschbar. Bei der Kurvengängigkeit ist der Allradantrieb eher eine Hilfe als ein Hindernis. Die Karosserie bleibt straff, zusammen mit der auf die sportliche Ausrichtung konzipierten Mehrlenker-Hinterachse ist die Stabilität jederzeit vorhanden. Langstrecken sind ebenfalls gut zu absolvieren. Das Fahrzeug ist insgesamt vibrations- und geräuscharm.

AvD Fahrbericht - KIA Stinger GT

Behaglichkeit

Die erwähnte gute Geräuschdämmung rundet einen Innenraum ab, der wertig daherkommt. Die Verarbeitung wirkt edel und sauber eingepasst. Serienmäßig sind alle Sitze in schwarzer Nappaleder-Optik, wahlweise auch dunkelrot, ausgeführt. Aufpreispflichtig ist lediglich die Ausstattung in schwarzem Velourleder mit roten Steppnähten und ebenso eingefärbten Sicherheitsgurten (€ 490,-). Die Vordersitze selbst sind elektrisch einstellbar, mit regelbaren Lordosestützen sowie Sitzheizung, die auch auf den Rücksitzen verfügbar ist, und die sehr dem Fahrkomfort dienliche Sitzbelüftung vorne. Sie sind sehr bequem, die anpassbaren Sitzwangen des Fahrersitzes unterstützen in den Kurven. Der lange Radstand von 2,91 Meter wirkt sich auch auf die Rücksitze aus. Die Kopffreiheit dort ist passabel. Für über 1,80 Meter große Personen ist es schwierig, die Beine unterzustellen.

Das Cockpit hat eine übersichtliche Anordnung, die keine große Überlegung fordert. Die Instrumentenanzeige weist zwischen zwei klassischen Rundelementen ein 7‘‘ (17,8 cm) großes LCD-Display für die Bordcomputer- und Navigationsanzeigen auf. Dort werden aber auch die Kamerabilder des Totwinkelassistenten übertragen.

Vollständige Ausrüstung mit Assistenzsystemen

Dieses eben genannte Feature wird mit Setzen des Blinkers aktiviert. Dann wird das Bild der jeweiligen Seitenkamera auf den Bildschirm übertragen. Es zeigt den Fahrern in der Instrumenteneinheit als Bewegtbild den Bereich, der mit den Außenspiegeln nicht oder nur schwer einsehbar ist. Wird zum Spurwechsel angesetzt und nähern sich dabei von hinten Fahrzeuge, wird gewarnt sowie bei Bedarf gebremst sowie die Lenkbewegung korrigiert. Das sind nur zwei der vielen Systeme, mit denen der Stinger das Fahren unterstützt.

Der klassische Spurhalteassistent lenkt neben der akustischen und optischen Warnung den Wagen bei erkannten Markierungen und Fahrbahnrändern zwischen die Linien zurück. Auch bei Verkehrsteilnehmer vor der Front wird gewarnt und gestoppt. Die Geschwindigkeitsregelanlage bremst vorausschauend bis zum Stillstand herunter, wenn der Verkehr stockt und fährt selbst auch wieder an. Informationen aus der Navigation, wie Straßenkurven oder Ausrollstrecken werden ebenso einbezogen wie detektierte Tempolimits. Ergänzend kann der Autobahnassistent bei Einhalten der Spur das Fahrzeug lenken, beschleunigen und bremsen. Der Fahrer hat dann lediglich die Aufgabe, zu überwachen. Passagiere auf den Rücksitzen werden beim Aussteigen vor vorbeifahrenden Fahrzeugen oder Fahrrädern optisch und akustisch gewarnt.

Komfort ist mit an Bord

Der große (10,25‘‘ oder 26 cm), vom Fahrersitz aus gut zu bedienende Touchbildschirm des Infotainement-Systems hat zwei Bluetooth-Schnittstellen zu den beiden gängigen Betriebssystemen (Android/Apple). Die Navigations- und andere Eingaben sind per Sprachsteuerung möglich. Die graphische Darstellung ist übersichtlich, was auch für die verschiedenen Menüs gilt. Der Bildschirm lässt sich splitten und individuell mit den Menü-Inhalten konfigurieren. Gut sichtbar und mit der Konzentration auf die wesentlichen Funktionen kommt auch das Head-Up-Display daher.

Die insgesamt gehobene Ausstattung drückt sich auch in der eingebauten Harman/Kardon-Anlage mit Subwoofern unter den Vordersitzen aus, die sogar den Pegel des Motorklangs über das Soundsystem („Active Sound Design“) einreguliert.

Der Kofferraum ist auch an den Seiten mit Teppich eingekleidet, hat eine LED-Beleuchtung, wie der Fußraum der Passagierkabine. Die Heckklappe ist elektrisch sensorgesteuert.

AvD Fahrbericht - KIA Stinger GT

Portemonnaie

Der Stinger 3.3 T-GDI AWD AT ist nach Aussage von KIA das europäische Spitzenmodell. Es wurde im europäischen Designzentrum entwickelt. Der Hersteller verfolgt das Konzept einer Sportlimousine als Gran Turismo.
Die Nachfrage des Vorgängermodells berücksichtigend, ist der GT in einer Motorversion verfügbar. Das Modell wird dem Anspruch des Herstellers folgend in Vollausstattung ausgeliefert. Somit gibt es einen Einheitspreis von € 57.900,- brutto, der nahezu alles beinhaltet.
Die Liste der Extras und Sonderausstattungen ist dementsprechend kurz. Sie besteht aus der bereits erwähnten Veloursleder-Ausstattung, einem elektrischen Glasschiebedach (€ 690,-), einer „Performance-Sportabgasanlage“ mit Klappensteuerung (€ 2.599,-) und einer optionalen Zusatzkonservierung für Motor und Unterboden (€ 135,-). Die Auslieferungsfarbe ist „Neonorange“. Andere Farben in Metallic- oder Dreischicht-Lackierungen kosten ebenfalls einen Aufpreis (€ 720,- bzw. € 920,-).
In dieser Liste von vorstehend nicht genannter Details, die kaum Wünsche offenlässt, finden sich etwa 19-Zoll-Leichtmetall-Felgen, LED-Scheinwerfer und LED-Leuchten, Dynamisches Kurvenlicht, ein Fernlichtassistent sowie ein Dämmerungssensor. Beheizte elektrische Außenspiegel, selbstabblendender Innenspiegel, Induktionsstation für Smartphones sowie eine Rundum-Kamera, die zusätzlich zur Rückfahrkamera beim Manövrieren hilft. Zu erwähnen ist auch die 7-Jahres-Garantie (maximal 150.000 km) die KIA dem Stinger mitgibt.
Der Verbrauch ist der Leistungsstärke des Motors angemessen. Die Normwerte werden bei flotter Fahrt deutlich überschritten. Wer aber mit Unterstützung der eingebauten Fahrsysteme eine ökonomische Fahrweise wählt, wird an der Zapfsäule belohnt.

Ergo

Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis des KIA Stinger 3.3 T-GDI AWD AT ist sicher der größte Vorzug den man nennen kann. Im Gegensatz zu der vergleichbaren deutschen Konkurrenz bekommt man einen vollausgestatteten Wagen präsentiert. Die Aufpreislisten anderer Hersteller sind lang und führen unter dem Strich zu deutlich höheren Preisen. Der Käufer eines Stinger kann sich auf ein leistungsstarkes Fahrzeug freuen, das sich flott bewegen lässt. Ausstattung, Verarbeitung, Leistung und Preis stimmen. Wer viel unterwegs ist und dabei komfortabel  fahren will, aber auch Sicherheit und Fahrspaß, sollte den KIA in Erwägung ziehen.

H. E.

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