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AvD Fahrbericht - Mercedes GLB 200d 4matic
Fahrberichte - 04.04.2022 - 5min. Lesezeit

Fahrbericht - Mercedes GLB 200 4matic

Alles, was Sie über den Mercedes GLB wissen müssen, haben wir hier für Sie in diesem Fahrbericht zusammengefasst.

Mercedes-Benz erweitert die Palette seiner GL-Reihe mit dem GLB. Die Plattform kommt von der A-Klasse. Das Fahrzeug zählt deshalb zu den Kompakt-SUV der Baureihe. Er soll von der Größe her nach den Plänen von Mercedes-Benz ein Publikum ansprechen, das eher Funktion und Raumangebot bevorzugt als Lifestyle oder Prestige. Vom Konzept her soll man ebenso gut zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren, wie mit Camping- oder Bootsanhänger Freizeitaktivitäten nachgehen können. Die Familientauglichkeit zeigt sich auch in der Wahlmöglichkeit zwischen Versionen mit entweder fünf oder sieben Sitzen.

Auftritt

Die kastenförmige Gestaltung erinnert nicht zufällig an die M-Klasse. Das Design der Karosserie betont diesen Outdoor-Look mit einer aufrechten Frontpartie, eckigen Scheinwerfern und geringen Überhängen. Dazu kommt der sichtbare Unterschutz an der Frontschürze. Unterstützt wird der sportliche Charakter durch die Führung der Seitenlinie mit raumgreifenden Radkästen. Die zweiteiligen Heckleuchten unterstreichen zusätzlich die Rückpartie des Fahrzeuges (1.834 mm Breite). Mit einer Höhe von 1.659 mm kann der Wagen aber in viele Tiefgaragen oder Parkhäusern einfahren und dort zufriedenstellend rangieren. Dabei ermöglichen die über die Schweller greifenden Türen einen bequemen Einstieg ohne Verrenkungen.

AvD Fahrbericht - Mercedes GLB 200d 4matic

Der Radstand ist mit 2.829 mm nur wenig kürzer als beim nächstgrößeren GLC (um 42 mm), aber deutlich gestreckter als beim GLA (100 mm). Das Fahrzeug ist damit die längste Variante der Kompaktwagen-Generation von Mercedes. Die in Stahlleichtbau ausgeführte Karosserie ist auf Sicherheit für alle Passagiere ausgelegt. Das Fahrzeug erhielt 2019 fünf Sterne in der Euro-NCAP-Bewertung.

Die Zuladung von zulässigen 515 kg bis 530 kg  je nach Modellvariante ist angesichts des Volumens und bis zu sieben Sitzplätzen eher übersichtlich. Bei voller Besetzung und Beladung muss im Einzelfall schon gerechnet werden, um die modellabhängig unterschiedlichen zulässigen Gesamtgewichte von 2085 kg bis 2250 kg nicht zu überschreiten.

Fahren

Beim AvD im Einsatz war der GLB 200d 4matic in der Version mit fünf Sitzen. Schon beim Anfahren unterstützt das Doppelkupplungsgetriebe geschmeidig den Vortrieb. Das Drehmoment von maximal 320 Nm ist beständig über ein breites Drehzahlspektrum abrufbar, schon bei vorsichtigem Druck auf das Gaspedal. Die Getriebeübersetzung ist in der feinstufigen Abstimmung hervorragend,  beschleunigt dabei gut und reagiert ebenso sensibel bei Gasrücknahme. Die Schaltvorgänge sind deshalb kaum zu spüren. Der Schalthebel für das Automatikgetriebe befindet sich mercedes-typisch rechts am Lenkrad, was anfangs – wechselt man von anderen Autotypen – etwas gewöhnungsbedürftig ist.

AvD Fahrbericht - Mercedes GLB 200d 4matic

Der GLB liegt mit seinem Radstand trotz seines höheren Aufbaus gut auf der Straße. Auch in Kurven erweist er sich als erstaunlich agil. Auf Lenkbewegungen reagiert das Fahrzeug direkt, aber nicht nervös. Der 4matic-Antrieb verrichtet unauffällig und effizient seinen Dienst. Die Abstufungen der Fahrmodi machen sich vor allem in der Einstellung „Sport“ durch ein deutlich strammeres Beschleunigungsverhalten bemerkbar. Die Größe des Wagens merkt man aber im Wendekreis.

Im Fahrgastraum war es, ohne das Gaspedal durchzudrücken, leise – der Wagen ist ordentlich gedämmt. Wer dahinrollt wird mit einer akzeptablen Geräuschentwicklung belohnt. Nicht nur Außenschall ist minimiert, sondern auch die Abroll-, Wind- und Motorgeräusche.

MBUX an Board

Der GLB ist serienmäßig mit dem MBUX-System ausgerüstet, was bei Mercedes Infotainment mit Navigation und Steuerung von Fahrzeugsystemen miteinander verbindet. Fahrer und Beifahrer können das System über verschiedene Eingabemöglichkeiten bedienen. Neben der Bedienung über Wippen und Schalter am Lenkrad, können Eingaben mit den Fingern über Touchscreen, mittels Gesten und dem Touchpad auf der Mittelkonsole erfolgen.  Die ebenfalls verfügbare Sprachsteuerung („Hey Mercedes“) braucht nach den gemachten Erfahrungen eine gewisse Übung. MBUX erkannte nicht immer den einigermaßen artikulierten Eingabewunsch.

Als Standard im Cockpit verbaut sind zwei 7 Zoll große Displays für Kombiinstrument und ein Media-Display mit Touchscreen. Der gefahrene GLB 200d war mit den 10,25 Zoll großen Media-Displays ausgerüstet, der Navigations- und Kamerabilder besser erkennbar macht und auch Eingaben erleichtert. In diesem Paket enthalten sind unter anderem eine erweiterte Navigation  und Informationsangebote sowie ein Verkehrszeichen-Assistent (verschiedene Paketinhalte von € 1.502,20 bis € 3.462,60). Das Ganze wird vervollständigt von einem immer sehr gut sichtbaren Head-up-Display (€ 1.148,40 zusätzlich).

Assistenz-Systeme können im Paket erweitert werden

In der Grundausstattung liefert Mercedes den GLB mit einer ordentlichen Assistenz-Ausstattung aus, die zusätzlich noch erweitert werden kann. Serienmäßig an Bord ist zum Beispiel die aktive Bremsunterstützung bei stehenden oder langsam vorausfahrenden Fahrzeugen sowie querenden Fußgängern und Radfahrern. Der Spurhalteassistent ist ebenfalls immer verfügbar und greift bei unabsichtlichem Verlassen der Spur durch gepulste Lenkradvibrationen ein. Überfährt man eine durchgezogene Linie, bremst das Fahrzeug spürbar einseitig ab und hält den Wagen in der Spur.

Lenkt man das Fahrzeug über eine gestrichelte Linie, ohne dass sich in der Nebenspur oder im Gegenverkehr ein anderes Fahrzeug befindet, reagiert das System nicht. Der Eingriff erfolgt erst dann, wenn eine Kollisionsgefahr erkannt wird. Im Übrigen kann der Fahrer einstellen, wie sensibel diese Systeme reagieren sollen. Bei den Fahrten wurden die Annäherungen anderer Fahrzeuge und Verkehrsteilnehmer nahezu fehlerfrei erkannt und es wurden immer ausreichend Sicherheitsabstände gewahrt. Nützlich ist auch die bereits erwähnte automatische Erkennung und Anzeige der jeweils geltenden Geschwindigkeits-Limits. Das System kann sogar temporär oder für bestimmte Fahrzeugkategorien geltende Beschränkungen unterscheiden und passt die Geschwindigkeit des Fahrzeuges automatisch an – wenn es aktiviert ist.

Der beim AvD gefahrene GLB 200d verfügte darüber hinaus über das vollständige Fahrassistenz-Paket (Aufpreis € 1.786,40). Dann ist der Totwinkelassistent mittels sichtbarer aufleuchtenden Dreiecken in den Außenspiegeln und akustischer Anzeige aktiv. Der Tempomat reagiert dann ohne Zutun des Fahrers auf die erkannten Limits und regelt von selbst die Geschwindigkeit ein, im Test weitgehend fehlerlos. Das Fahrzeug verringert dann auch selbsttätig die Geschwindigkeit, wenn  vorausfahrende Fahrzeuge abbremsen, und regelt die Fahrgeschwindigkeit auf null herunter. Kommt man im Stau zum Stillstand, fährt der GLB selbstständig in der Kolonne wieder an. In Verbindung mit der Navigation funktionieren diese automatisierten Fahrfunktionen auch in Kurven, Auf- und Abfahrten sowie Mautstellen. Das Paket enthält noch einige andere Funktionen, die hier nicht aufgezählt werden, aber den positiven Eindruck der Sicherheitsausstattung des Wagens vervollständigen.

Outdoor-Ausrüstung ist serienmäßig

Mit der verstellbaren Dämpfung des aufpreispflichtigen Technikpaketes (€ 3.468,40) sind jegliche Unebenheiten für die Insassen, jedenfalls in den Einstellungen „Eco/Comfort“, nicht mehr zu spüren. Erreicht wird das durch Steuerung der Öldurchflussmenge in jedem Stoßdämpfer.

Der im Konzept vorgesehene Outdoor-Einsatz des 4matic-Antriebs wird durch eine spezielle ABS-Regelung unterstützt. Bei Geschwindigkeiten bis 30 km/h ermöglicht eine spezielle Einstellung auf weichem und rutschigem Untergrund wie Sand das zyklische Blockieren der Vorderräder. Dazu kommt die zwischen 2 km/h bis 18 km/h automatische Regelung von Bremseingriffen in der Bergabfahrt und spezielle Beleuchtungseinstellung der Scheinwerfer.

Technische Daten des Mercedes GLB 200 d 4matic 

Behaglichkeit

Das Platzangebot kann sich sehen lassen: Der getestete GLB war mit fünf Sitzen ausgestattet, auf Wunsch kann man aber eine dritte Sitzreihe mit zwei zusätzlichen Einzelsitzen ordern (Aufpreis € 1.321,-). Diese sind für mitreisende Kinder bis 1,68 m Körpergröße gedacht. In der davor liegenden Sitzreihe legt Mercedes aber Wert auf die Feststellung, dass die Kopffreiheit von 1.069 Millimeter ein Bestwert in dieser Klasse darstellt. Das Fahrzeug ist geräumig für die Insassen auf den Vorder- und Rücksitzen.

Dreipunktgurte mit pyrotechnischen Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzung auf allen Sitzen sind selbstverständlich. Die Airbag-Ausstattung wird um einen Window-Airbag über alle Sitzreihen hinweg sowie Sidebags vorne ergänzt. Zusätzlich zu zahlen sind bei der Sicherheitsausstattung lediglich die elektrisch reversiblen Gurtaufrollstraffer (PRE-SAFE, € 382,80) und weitere Side-Bags hinten (€ 435,-). 

Der angesprochene eckige Aufbau setzt sich in ordentliches Ladevolumen um. Zwischen 570 Liter und 1.805 Liter lassen sich zuladen. Je nachdem, ob die Rücksitzlehnen umgeklappt werden. Die zweite Sitzreihe lässt sich in Längsrichtung verschieben (gegen € 430,- Aufpreis). Der Kofferraum ist gut nutzbar und besitzt eine gerade Ladekante.

Bei der Ausstattung des Innenraums fällt zunächst die gediegene und hochwertig wirkende Verarbeitung auf. Sowohl außen als auch innen arbeitet Mercedes mit vielen Chromleisten. Die Ablagemöglichkeiten sind zahlreich, sowohl vorne als auch hinten. Praktisch: Das Verstaunetz im Fußraum des Beifahrers (im Style-Paket zu haben).

Die Sitze haben ausreichenden Sitzkomfort, elektrische Einstellmöglichkeiten sowie Memory-Funktion für die Vordersitze gibt es gegen Aufzahlung (630 Euro für beide Sitze). Mit der „Energizing“ genannten Möglichkeit, die Sitzkinetik mittels verschieden einstellbarer Massagefunktionen zu beeinflussen, soll das Wohlbefinden von Fahrer und Beifahrer gehoben werden. Das Ganze wird durch Sitzheizungen und eine individuell konfigurierbare Ambientebeleuchtung unterstützt (Aufpreis für das Paket insgesamt € 2.900,-).

AvD Fahrbericht - Mercedes GLB 200d 4matic

Portemonnaie

Mercedes bietet im boomenden Segment der SUV jetzt ein Fahrzeug für jene an, denen der GLA zu klein und der GLC zu groß, aber auch zu teuer, ist. Die Preisliste des Herstellers reicht von € 36.377,60 für den GLB 180 bis zu € 54.392,40 für den Mercedes-AMG GLB 35 4matic.

Im Einzelnen: die GLB mit Benzinmotoren kosten: € 36.377,60 für den GLB 180, € 37.537,60 für den GLB 200, € 42.659,- für den GLB 250, € 44.468,60,- für den GLB 250 4matic und € 54.392,40 für den AMG GLB 35 4matic. Die Dieselvarianten beginnen bei € 37.560,80 für den GLB 180d, mit € 39.010,80 steht der GLB 200d in der Liste, € 41.168,40 sind für den getesteten GLB 200d 4matic zu zahlen, € 42.409,60 kostet der GLB 220d sowie € 44.219,20 der GLB 220d 4matic.

Mit den genannten Preisen ist die Grundausstattung bezahlt. Die ist durchaus ansprechend, kann aber durch eine umfangreiche Auswahl an Extras ergänzt werden. Mit „Style“, „Progressiv“ und „AMG“ sind die verschiedenen Ausrüstungslinien überschrieben und beinhalten eine Fülle von Designvarianten, zusätzlichen Assistenzsystemen, Infotainment-Features sowie Fahrwerks- und Technik-Zubehör als Extras. Allein die im gefahrenen GLB 220d 4matik eingebaute zusätzliche Ausstattung summierte sich auf rund € 20.000,- und damit war noch nicht das maximal Bestellbare erreicht.

Wie bereits erwähnt, sind alle verfügbaren GLB-Modelle mit Automatik-Getrieben ausgerüstet. Wer die GLB-Modelle mit Wohn- oder Sportanhänger bewegen will, kann 750 kg Anhängelast ungebremst und je nach Modell zwischen 1.600 kg und 2.000 kg gebremst bewegen.

Beim Spritverbrauch vermutet man zuerst, dass sich das Gewicht des Wagens bemerkbar macht. Aber der Dieselmotor verbrauchte im Testbetrieb durchschnittlich gute 6,88 l auf 100 km. Wer das Gaspedal umsichtig einsetzt und sich in seiner Fahrweise von den Assistenzsystemen unterstützen lässt, wird mit einem moderaten Verbrauch belohnt.

Fazit

Der GLB ist ein geräumiger SUV, der für Familien und Käufer interessant ist, die regelmäßig mit mehreren Personen unterwegs sind. Mit dem Fahrzeug können verschiedenste Freizeitaktivitäten unternommen werden. Man kann alle möglichen Sportgeräte ein- oder aufladen und Anhänger mit dem Auto ziehen. Dazu ist der Wagen Offroad-tauglich und dafür auch ausgelegt. Der Wagen ist aber noch kompakt genug und kann auch im Alltagsverkehr eingesetzt werden. Wie aufgezeigt, muss man aber eine nennenswerte Summe für den Kauf aufbringen können.

(H. E.)

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