Ulrike Teichmann rettet Fahrer aus brennendem E-Auto

• Die „Heldin der Straße“ des Monats September kommt aus Zittau
• Die Altenpflegerin leistet dem eingeklemmten Opfer erste Hilfe
• AvD zeichnet jeden Monat vorbildlichen Einsatz aus 

Am 8. März ist Altenpflegerin Ulrike Teichmann von ihrem Wohnort Mittelherwigsdorf unterwegs nach Zittau, als sie am Ortausgang ein brennendes Auto sieht. Sie zögert keine Sekunde, hält an und befreit den eingeklemmten, 37-jährigen Fahrer aus seinem Auto und leistet Erste Hilfe. Für ihren mutigen und selbstlosen Einsatz kürt der Automobilclub von Deutschland (AvD) zur Heldin der Straße des Monats September.

Unzählige Male ist Ulrike Teichmann diesen Weg schon gefahren, der sie von Ihrem Wohnort direkt in die nächstgrößere Stadt Zittau bringt. Doch am 8. März ist alles ganz anders als gewohnt. Etwa 500 Meter, nachdem die Altenpflegerin den Ortausgang der Gemeinde Mittelherwigsdorf passiert hat und gerade in Richtung Zittau abbiegen will, „habe ich etwas brennen sehen“. Sie nähert sich der Stelle und erkennt, dass ein Auto von der Fahrbahn abgekommen war und nun in Flammen stand. Der erste Schreck wird gleich noch heftig verstärkt: „Im Auto war noch eine Person, die panisch versuchte, sich aus dem brennenden Wrack zu befreien“, beschreibt Ulrike Teichmann die heikle Situation.

Doch die Altenpflegerin lässt sich von dem gefährlichen Szenario nicht abschrecken und rennt sofort zu dem verunfallten Fahrzeug. „Es war gruselig, überall lagen Autoteile herum“, sagt Frau Teichmann, ruft „Hallo“ und bekommt sofort eine Antwort: „Ich muss hier sofort raus“, ruft der Verletzte im Auto panisch, aber er bekommt die verklemmte Fahrertür nicht auf.

„Sie müssen Ruhe bewahren, ich hol‘ Sie hier sofort raus“, ruft die Altenpflegerin dem 37-jährigen Fahrer zu und versucht, die Fahrertür des brennenden Autos zu öffnen. „Mit meiner ganzen Kraft habe ich an der Tür gezerrt und gezogen, bis sie endlich aufging.“ Der Verletzte schreit vor Schmerzen, Ulrike Teichmann zieht ihn weg von dem brennenden Auto in einen sicheren Bereich und lässt über eine Frau, die angehalten hat, einen Notruf absetzen. Zwei weitere Autos stoppen und unterstützen Ulrike Teichmann bei ihrer Rettungsaktion. Der verunfallte Autofahrer sagt: „So ein Mist, wir müssen sofort hier weg, das ist ein Elektroauto“. Doch Angst hat Ulrike Teichmann auch jetzt noch nicht. „Ich habe keinen Moment gezögert und nur gedacht, dass ich helfen muss. In so einer Situation ist der Körper voll mit Adrenalin, man macht einfach“, sagt die mutige Ersthelferin.

Bei der Erstversorgung kam Ulrike Teichmann zugute, dass sie als Altenpflegerin alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Auffrischungskurs machen muss. Nach wenigen Minuten waren auch Feuerwehr und Rettungsdienst an der Unfallstelle, übernahmen die weitere Versorgung des Schwerverletzten, der sofort in ein Krankenhaus gebracht wurde und notoperiert werden musste. Inzwischen geht es dem Fahrer wieder besser.

Weil sie in einer sehr gefährlichen Situation mit viel Mut und Übersicht gehandelt und damit einem Menschen das Leben gerettet hat, ehrt der Automobilclub von Deutschland Ulrike Teichmann mit der Auszeichnung „Heldin der Straße des Monats September“. Von Kooperationspartner Kia erhält sie, wie jede Preisträgerin des Jahres 2023, einen Sportage Plug-in-Hybrid im Autoabo „Kia Flex“ für je zwei Wochen und 1.000 km zur persönlichen Verfügung. Zusätzlich werden Treibstoff- bzw. Stromkosten in Höhe von 250 Euro erstattet.

Der AvD sucht jeden Monat Heldinnen und Helden, die sich in kritischen Unfallsituationen besonders vorbildlich verhalten haben. Jeder kann Personen in seinem Umfeld benennen, die bei Unfällen geholfen oder ein Unglück durch ihr Eingreifen vermieden haben. Rückmeldungen unter dem Stichwort „Held der Straße“ an die E-Mail-Adresse: HdS@avd.de. Unterstützt wird die Aktion „Held der Straße“ durch Kia Deutschland GmbH und von der Zeitschrift AUTO Straßenverkehr.