AvD Fahrbericht: BMW X5 xDrive30d
Alles, was Sie über den BMW X5 xDrive30d wissen müssen, haben wir hier für Sie in diesem Fahrbericht zusammengefasst.
Kurz vor der Jahrtausendwende startete BMW in den wachsenden SUV-Markt und brachte 1999 die erste Generation des X5 auf den Markt. Dass der ein Erfolg würde, stand für die Bayern dabei offenbar außer Frage. Eigens für das neue Modell stampften sie im US-Bundesstaat Alabama das Werk Spartanburg aus dem Boden. Seit 2018 steht nun die vierte, intern G05 genannte X5-Generation in den Schauräumen. Geblieben ist der Produktionsort Alabama sowie die enge technische Verwandtschaft mit der jeweils aktuellen BMW 5er-Reihe.
Auftritt
Der X5 gibt sich keinerlei Mühe, seine Masse zu kaschieren. Breitbeinig und wuchtig steht er da mit optisch betonten Kotflügeln und einer markanten Kante, die in der Mitte der hinteren Tür keck ein Stück nach oben schwingt. Speziell schräg von vorn wirkt der X5, als habe er die Fäuste in die Hüften gestemmt. Und diese Vermittlung von Präsenz funktioniert auch ohne die von X7 und 7er-Limousine bekannte Riesen-Niere ganz hervorragend. Dennoch ist der X5 speziell an Front und Heck sofort als Abkömmling der Weiß-blauen-Marke erkennbar, selbst wenn die Marken-Logos fehlen würden. Denn gekonnt greift das Design die charakteristischen Design-Merkmale auf und zitiert aktuelle Gestaltungen, wie etwa die Lichtgrafik der Rückleuchten. Die großen, trapez-förmigen Blenden der Auspuffendrohre wirken dagegen etwas gewollt und aufgesetzt. Beim Blick aufs Heck sind in den Blenden die echten, deutlich kleineren und runden Auspuffrohre gut zu erkennen.
Unser Testwagen trägt dunkles Brombeer-Metallic (Ametrin-Metallic € 2.300,-) kombiniert mit schwarz glänzenden Zierleisten (Shadow Line € 450,-) und rollt auf üppigen Rädern im 21-Zoll-Format (€ 3.900,-). Die Wahl der optionalen Akustikverglasung (€ 600,-) setzt automatisch ein Häkchen bei der Privacy Verglasung (abgedunkelte hintere Scheiben € 500,-). Innen gibt es perforiertes, schwarzes Leder (€ 1.650,-) auf elektrisch verstellbaren Komfortsitzen (€ 1.150,-), die ihre Bezeichnung absolut zu recht tragen, sowie die serienmäßigen Interieurleisten aus dunkel grau eloxiertem Aluminium. Die Farbgestaltung steht dem bayerischen SUV ganz ausgezeichnet, alternativ sind zwei Uni-Lackierungen und acht Metallic-Lackierungen (€ 1.050,-) sowie zwei weitere Individual-Metallic-Lacke (€ 2.300,-) erhältlich. Warum BMW allerdings für Uni-Weiß
€ 350,- extra berechnet, während Uni-Schwarz aufpreisfrei angeboten wird, bleibt uns unerklärlich.
Gestaltungsraum bieten auch die Räder: Insgesamt 13 Felgen-Varianten stehen zur Wahl, von 18 Zoll bis 22 Zoll in Silber, in Schwarz oder in Bicolor, bei denen dunkel ausgeführte Bereiche mit polierten Flächen kontrastieren. Je nach Felgenmodell liegen die Aufpreise zwischen € 600,- und
€ 4.850,-, Serienstandard sind silberne 18-Zöller im Design V-Speiche.
Antrieb und Fahren
Auch als Diesel ist der in Reihe angetretene Sechszylinder von BMW ein Genuss. Schon legendär sein nahezu vibrationsfreier Lauf und sein seidiges Hochdrehen. Im Fahrbetrieb zumeist dezent im Hintergrund, vergessen die Passagiere beinahe, dass ein Diesel im Maschinenraum Dienst tut. Der bringt sich aber schnell positiv in Erinnerung, sobald Vortrieb gewünscht ist. Dann schieben 650 Newtonmeter X5 mit einem Nachdruck nach vorne, den der gleichgroße Benziner längst nicht bieten kann. Dass die Fuhre leer bereits knapp 2,2 Tonnen auf die Waage bringt, scheint ohne Belang. Das Resultat sind sehr gute Fahrwerte auf dem Niveau kräftiger Oberklasse-Limousinen: Die Werksangaben sprechen davon, dass Tempo 100 aus dem Stand nach 6,1 Sekunden erreicht ist und der Top-Speed bei 235 km/h liegt. Das haben wir zwar nicht mittels Messung überprüft, unsere Fahreindrücke geben indes keinen Grund zum Zweifel.
In der Praxis wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit sind Leistungsentfaltung und Zusammenspiel von Motor und Getriebe. Und beides zeigt sich hier vorbildlich. Der Selbstzünder hängt sehr gut am Gas, setzt Beschleunigungswünsche umgehend um und zeigt auch aus dem Stand weder Anfahrschwäche noch Turboloch. Dabei geht das Ganze überaus ruhig und unspektakulär vonstatten, woran auch die wunderbare Getriebe-Automatik von ZF ihren Anteil hat, weil sie überaus geschmeidig und situationsgerecht ihre acht Gangstufen einlegt. Erst bei flottem Autobahn-Tempo machen sich die Fahrzeugmasse und große Stirnfläche bemerkbar: Ab rund 180 km/h ist der Tempozuwachs nicht mehr spür-, sondern nur noch auf dem Tacho ablesbar. Was nicht heißen soll, der X5 mutiere zur Wanderdüne. Ganz und gar nicht. Denn die Tachonadel wandert unbeirrt weiter. Dabei liegt das hoch bauende SUV satt und spurstabil auf der Bahn und vergisst seine guten Manieren weder durch lange Bodenwellen noch durch Querfugen. Beim Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten allerdings kann der X5 sein Gewicht nur mehr gänzlich kaschieren. Zwar machen die Einkolben-Festsättel einen sehr guten Job und wirken auf die innenbelüfteten Bremsscheiben sehr gut dosierbar und nachdrücklich ein, doch die kinetische Energie von über zwei Tonnen will erst einmal in thermische Energie umgewandelt sein. Der X5-Lenker tut also gut daran, Voraussicht walten zu lassen, wenn er mit Schmackes unterwegs ist.
Technische Daten des BMW X5 xDrive30d
Unser Testwagen verfügte unter anderem über die Sonderausstattung Driving Assistant Professional (€ 2.800,-), die eine Reihe von Assistenzsystemen zusammenfasst. Damit wird dem Fahrer mal energischer, mal dezenter unter die Arme gegriffen. So geht die adaptive Steuerung des Tempomaten, sobald man sich einem langsameren Fahrzeug nähert, so dezent vom Gas, dass der Fahrer das nur an der Geschwindigkeitsanzeige merkt. Wenn gewünscht, übernimmt der Tempomat auch automatisch Geschwindigkeitsbegrenzungen, selbst wenn diese nur temporär gelten oder nur an bestimmte Wochentage gekoppelt sind. Und weil der Assistent mit dem Navi kommuniziert, donnert der X5 nicht bis Beginn des temporeduzierten Bereichs, um dann den Anker zu werfen, sondern nimmt bereits bei der Annäherung Schub weg und lässt rollen. Das spart nicht nur Kraftstoff, sondern auch Bremsbeläge. Der Spurführungsassistent arbeitet bei Bedarf in einem breiten Geschwindigkeitsband zwischen null und 210 km/h. Dabei hält er durch korrigierende Lenkeingriffe das Auto in der Spurmitte, was mitunter in einer leicht pendelnden Fahrt resultiert. Bedauernswert ist: Kommt ein Anhänger an den Haken, meldet sich das System ab. Dabei drängt sich der X5 als Zugfahrzeug geradezu auf und der Spurführungsassistent hätte gerade bei längeren Etappen mit Boot, Wohnwagen oder Pferd für einen spürbaren Komfortgewinn sorgen können.
Unabhängig von der Motorisierung gelangt die Antriebskraft bei allen BMW X5 mittels Allradantrieb auf die Straße. Das clevere xDrive-System verfügt über eine Differenzialsperre
an der Hinterachse und zeigt auch hier eine hinterradbetonte Abstimmung. Davon profitieren Handlichkeit und Agilität speziell auf kurvigen Strecken. Bei schlechter Witterung oder verschmutzter Fahrbahn verteilt die Allrad-Steuerung die Antriebsmomente individuell an die Räder – ganz danach, wo aktuell mehr Grip zu finden ist. Haftete den Vorgängern das Manko der sehr begrenzten Offroad-Fähigkeiten an, sorgt in der aktuellen X5-Generation auf Wunsch das „xOffroad Paket“ (€ 2.950,-) dafür, dass eine feuchte Wiese nicht zum Endgegner wird und die Fahrt auch über Sand, Schotter, Fels und Schnee weitergeht. Dafür hat das Paket nicht nur vier zusätzliche Fahrmodi mit speziell abgestimmten Kennlinien für Getriebe, Fahrpedalkennlinie, Stabilitätskontrolle und Allradsystem in petto. Zum Paket gehörenauch eine Zweiachs-Luftfederung, die eine Variation der Bodenfreiheit per Tastendruck ermöglicht, sowie ein Unterfahrschutz an Front und Heck. Damit wird der X5 zwar nicht zum Klettermaxe, aber es vergrößert sein Einsatzspektrum abseits der Straße erheblich.
Auch wenn ein gewisses Talent zu Abstechern in die Wildnis durchaus beruhigend wirken mag, dürften die meisten Zeitgenossen mehr Wert auf die Handhabung im urbanen Dschungel legen. Wer nun eine Überraschung erwartet, wird enttäuscht. Denn trotz lenkender Hinterachse
(Integral-Aktivlenkung € 1.250,-), Rückfahrkamera und Park-Assistent lassen sich die X5-Maße nicht kaschieren. Das verbindet den BMW mit allen Vertretern des Segments der Full-Size-SUV.
Behaglichkeit
Wie nicht anders zu erwarten, trumpft der X5 mit einem großzügigen Platzangebot für Mensch und Gepäck auf. Speziell auf den beiden vorderen Plätzen stellt sich ein luftiges Raumgefühl ein. Das liegt an der großzügigen Kopffreiheit, die auch Sitzriesen keine Chance gibt, mit dem Dach in Fühlung zu treten, aber auch an der üppigen Innenbreite. Auf den optionalen Komfortsitzen
(€ 1.300,-) ist mittels der elektrischen Verstellung schnell eine passende und bequeme Sitzposition gefunden. Es fällt allerdings auf, dass die Komfortsitze im X5 nicht jenen entsprechen, die in 5er- und 7er-Reihe angeboten werden und in Machart und Sitzkomfort gegenüber diesen etwas abfallen. Okay, das ist meckern auf sehr hohem Niveau und schließlich fällt der Aufpreis der X5-Variante auch einen glatten Tausender günstiger aus, aber für den verwöhnten Podex ist der Unterschied spürbar.
Dank der großen Innenbreite kommt auch dann in Reihe zwei kein Gedränge auf, wenn dort drei Erwachsene mitfahren. Und weil die Sitzhöhe, also der Abstand der Sitzfläche zum Boden erfreulich groß ausfällt, – was auch bei einem SUV dieses Formats keinesfalls selbstverständlich ist – und die Rückenlehne mit guter Ausformung und im passenden Winkel zum Sitz überzeugt, reist es sich hier auch auf langen Distanzen überaus kommod. Passend für einen echten Fünfsitzer erweist sich das Gepäckabteil, das mindestens 650 glattflächige und gut nutzbare Liter Volumen bietet und sich bis auf 1.860 Liter erweitern lässt. Das Be- und Entladen ist jedoch so eine Sache, denn dabei legt sich der untere Teil der Heckklappe in die Quere und es bedarf schon recht langer Arme, um Gepäckstücke aus den Tiefen des Kofferraums zu fischen. Andererseits lässt sich das nach unten geklappte Heckklappenelement bei einem Stopp hervorragend als Sitzgelegenheit nutzen, auf der man entspannt die Beine baumeln lassen kann.
Die im Interieur verwendeten Materialien und die Verarbeitungsqualität passen zum Oberklasse-Anspruch des X5. Abgesehen von den Lenkradspeichen, ist alles aus Alu gefertigt, was wie Alu aussieht und alles aus Holz, was wie Holz aussieht. Und auch das perforierte schwarze Leder „Vernasca“ (€ 1.650,-) auf den Sitzgelegenheiten weist die Geschmeidigkeit des Naturprodukts auf. Wer es noch weicher wünscht, muss die Lederqualität „Merino“ wählen, die als erweiterte Lederausstattung (€ 2.900,-) oder Volllederausstattung (€ 5.500,-) verfügbar ist.
Das Cockpit und die Bedienung entsprechen weitgehend dem auf dem aktuellen 5er (G30 LCI) bekannten Stand. Das gilt für die klar gegliederte Instrumentierung und ihre intuitive Bedienbarkeit, ebenso wie den Verzicht auf analoge Rundinstrumente und die serienmäßige Ausstattung mit dem sogenannten Live Cockpit Professional, das ein immerhin 12,3 Zoll großes Display bietet für das sich drei festgelegte Anzeige-Modi wählen lassen. Dass die Angabe von Fahrgeschwindigkeit und Drehzahl auch hier in allen Modi in Form von zwei dreifach abgewinkelten Linien erfolgt, ist nicht jedermanns Sache, weil sie die Ablesbarkeit als suboptimal empfinden. Umso besser, dass auch für den X5 das hervorragende Head-up-Display der Münchener Marke verfügbar ist. Das spiegelt nicht nur die aktuelle Geschwindigkeit, Warnungen und die Richtungspfeile der Zielführung vor dem Fahrer auf die Scheibe, sondern vermag sogar Fahrspurhinweise und Kartenausschnitte in Farbe darzustellen. Auch wenn € 1.450,- Aufpreis ein ordentlicher Batzen ist, zahlt der Praxisnutzen jeden Euro zurück. Ganz zu schweigen den Wiederverkaufschancen.
Portemonnaie
Damit kommen wir schon zu den finanziellen Aspekten rund um den BMW X5 xDrive30d. Für den von uns gefahrenen X5 mit Dreiliter-Diesel sind in der Preisliste € 72.800,- vermerkt. Der Einstieg in die X5-Baureihe mit dem xDrive 25d ist ab € 68.700,- möglich.
Zum Vergleich: den Audi Einstiegs-Q7 45 TDI gibt es ab € 68.500,-, der VW Touareg startet bei € 63.410,- – beide als V6-Diesel – während Mercedes für den GLE mindestens € 73.714,- (GLE 350e) aufruft und Porsche den Cayenne nicht unter € 79.220,- im Angebot hat. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass BMW den 530d xDrive Touring schon für € 64.300,- in der Liste führt.
Doch auch und gerade die Premiummarken der Oberklasse bieten ihren Kunden vielfältige Möglichkeiten, das Auto der Wahl ganz nach Gusto auszustatten und individuell zu gestalten. Beim X5 sind das immerhin 64 Sonderausstattungen – Lackierungen, Räder, Ausstattungs-linien, Sitzbezüge und Interieurleisten nicht mitgezählt. Eine Überlegung sollte die Wahl des Innovationspakets (€ 5.050,-) sein, das neben dem bereits gelobten Head-up-Display (€ 1.450,-), den Komfortzugang (€ 1.150,-) und das sehr gut ausleuchtende Laser-Licht (€ 2.000,-) enthält. Auch der Driving Assistant (€ 1.100,-) ist Paketbestandteil und bringt kamerabasierte Systeme, wie Frontkollisionswarnung und einen Geschwindigkeitsassistenten sowie Spurverlassenswarnung, den Spurwechselwarner und eine Querverkehrswarnung (hinten) als sensorgestützte Helfer ins Auto. Den Spurführungsassistent gibt es nur als Element des Driving Assistant Professional, der auch den Aktiv-Tempomaten mit „Stopp & Go“-Funktion (€ 1.400,-) beinhaltet. In Kombination mit dem Innovationspaket kostet der € 1.700,- zusätzlich, andernfalls € 2.800,-.
Selbstverständlich ist für den X5 auch die ganze Palette an Komfortoptionen verfügbar, die in erster Linie den Aufenthalt an Bord angenehmer machen und das Fahren allenfalls mittelbar beeinflussen. Dazu zählen die Lenkradheizung (€ 270,-), die Massagefunktion für die Vordersitze (1.100 Euro), das Fond-Entertainment (€ 2.650,-) und die TV-Funktion (€ 1.200,-), ebenso wie ein Panorama Glasdach mit elektrischem Sonnenschutz (€ 2.800,-), das bei Dunkelheit den Innenraum mit 15.000 Lichtelementen erhellt und für ein „stimmungsvolles Ambiente“ (BMW) sorgt. Gesteigerten Hörgenuss versprechen die BMW HiFi-Lautsprecher für € 500,- oder das Bowers & Wilkins Diamond Surround Sound System für € 5.300,-. Wer sich den X5 ein bisschen hübsch macht, knackt auch ohne Verschwendungssucht die 100.000-Euro-Marke. Der von uns gefahrene Testwagen brachte es auf einen Bruttolistenpreis von immerhin € 103.020,-.
Zur finanziellen Wahrheit gehört aber ebenso, dass man sich nicht nur die Anschaffung eines SUV der Premium-Oberklasse leisten können muss, sondern auch dessen Unterhalt. Die Kraftstoffkosten dürften im Fall des X5 xDrive30d jedoch nicht zum K. O.-Kriterium werden. Über die Testdistanz von gut 2.000 Kilometer gurgelten zwar im Schnitt knapp 9,8 Liter Diesel pro 100 Kilometer vom Tank in die Brennkammern, allerdings waren wir hauptsächlich auf schnellen Autobahnfahrten sowie auf innerstädtischen Kurzstrecken im Berufsverkehr unterwegs. Angesichts von Motorleistung sowie Größe und Gewicht der Fuhre ein absolut respektabler Verbrauch. Wer etwas Vernunft und Umsicht am Gaspedal walten lässt, sollte den Schnitt ohne Aufhebens unter die Acht-Liter-Marke drücken können.
Die Versicherungsklassen des X5 xDrive30d liegen mit Haftpflicht (KH) 19, Teilkasko (TK) 30 und Vollkasko (VK) 28 generell auf einem hohen Niveau. Das gilt aber für einen vergleichbaren Mercedes GLE 350d 4matic (KH 21/TK 29/VK 28) ebenso. Im Kasko-Bereich marginal günstiger ist der Audi Q7 50 TDI quattro eingestuft (KH 19/TK 29/VK 27). Am günstigsten im Konkurrenzumfeld kommt der VW Touareg 3.0 V6 TDI weg (KH 19/TK 25/VK 25). Als dicker Posten im Unterhalt eines BMW X5 erweisen sich auch die Werkstattkosten. Eine Inspektion wird zwar erst nach zwei Jahren oder 40.000 Kilometer Fahrleistung fällig, schlägt dann aber mit rund € 650,- zu Buche – ohne Zusatzarbeiten. Wer häufig den Schub des Sechszylinder-Diesel abruft, hat gute Chancen, dann auch die Bremsen (Scheiben und Beläge) erneuern lassen zu müssen, was sich auf der Rechnung mit gut € 2.000,- niederschlägt. Die gleiche Summe gilt es zu veranschlagen, wenn der Austausch der serienmäßigen Luftfederbälge an der Hinterachse ansteht. Die werden je nach Belastung früher oder später porös und können dann die Luft nicht mehr halten.
Wie bei allen Autos ist der dickste Posten im Unterhalt der Wertverlust. Auch wenn der mit rund 30 Prozent im ersten Jahr zunächst recht moderat erscheint – immerhin sind bei Limousinen und Kombis knapp 50 Prozent anzusetzen –, sind eben um die € 30.000,- futsch. Das sollte man stemmen können.
Fazit
Der BMW X5 xDrive30d hat das Zeug, auch SUV-Skeptiker zu überzeugen. Groß und wuchtig bietet er dennoch eine erstaunliche Handlichkeit und ein überaus souveränes Fahrgefühl. Daran hat der schon legendäre Reihensechszylinder der Münchener einen wesentlichen Anteil. Denn der liefert ordentlich Schub und zeigt auch als Selbstzünder einen seidenweichen, nahezu vibrationsfreien Motorlauf. Das Fahrwerk bietet einen prima Fahrkomfort und eine sehr gute Straßenlage. Bis zu fünf Personen reisen im X5 bequem und ohne sich in die Quere zu kommen. Das Ganze hat allerdings auch seinen Preis. Und: Ein 530d xDrive Touring kostet rund € 8.500,- weniger und kann fast alles genauso gut.
(M. D.)
Veröffentlicht am 16.12.2020 in Rund ums Auto.
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