Max Reiter mit Chancen auf den Vizetitel im Elektro-Markenpokal
Europas höchster Berg als Kulisse – das versprach beste Voraussetzungen für anspruchsvolle Wertungsprüfungen.
- Bei der Rallye Mont-Blanc Morzine in Frankreich belegen Max Reiter und Beifahrerin Lina Meter Rang drei im ADAC Opel e-Rally Cup
- Zu konservative Reifenwahl kostet AvD Young Talent Team die Siegchancen
- Reiter/Meter kämpfen beim Saisonfinale bei der 3-Städte-Rallye um den zweiten Rang in der Gesamtwertung
Europas höchster Berg als Kulisse – das versprach beste Voraussetzungen für anspruchsvolle Wertungsprüfungen. Und genau die hatten AvD Young Talent Max Reiter (Dillingen) und Beifahrerin Lina Meter (Nonnweiler) bei der Rallye Mont-Blanc Morzine, dem sechsten Lauf zum ADAC Opel Corsa-e Rally Cup, zu meistern. „Das war ein einzigartiges Erlebnis. Fünf der acht Prüfungen waren rund 20 Kilometer lang. Es ging eigentlich immer bergauf oder bergab, das Ganze mit sehr vielen Kehren“, berichtete Reiter. Am Ende belegte das Nachwuchsteam des Automobilclub von Deutschland (AvD) Rang drei. Damit haben Reiter/Meter nach sechs von sieben Läufen weiterhin Chancen auf den Vizetitel im Markenpokal mit dem elektrisch angetriebenen Opel Corsa-e Rally.
Wie alle anderen Teilnehmer dieses Laufs zur Französischen Rallye-Meisterschaft auch, durfte sich das AvD Young Talent Team nur durch zweimaliges Abfahren mit regulär zulässiger Geschwindigkeit die für sie unbekannten Rallyestrecken kennenlernen. „Man muss seinem Aufschrieb schon zu 100 Prozent vertrauen, wenn man anschließend im Wettbewerb durch manche Kurvenpassagen kilometerweit mit 140 oder 150 km/h fährt“, beschrieb Reiter die Herausforderung auf den schmalen Bergstraßen der Mont-Blanc-Region.
Noch schwieriger wurden die Straßenverhältnisse durch einen Regenguss vor dem Start. „Leider haben wir uns während der ersten Etappe mit den Reifen vertan“, gab Reiter zu. Der 22 Jahre alte Saarländer ließ stärker profilierte Reifen auf seinem 100 kW (136 PS) starken Opel Corsa-e Rally montieren. „Ich bin davon ausgegangen, dass noch viel Wasser auf der Straße steht.“ Mit dieser Einschätzung lag Reiter allerdings daneben – und hatte anschließend klar das Nachsehen gegenüber den Konkurrenten, die mit fast profillosen, mehr Haftung aufbauenden Slicks ausrückt waren. Nach den ersten vier Wertungsprüfungen (WP) an Rallye Tag eins über zusammen knapp 49 Kilometer wurden Reiter/Meter auf Rang drei geführt.
Zur zweiten Etappe, die über knapp 80 WP-Kilometer führte, startete das AvD Nachwuchsteam dann mit passenden Reifen. „Allerdings war ich wohl etwas zu vorsichtig, weil ich unbedingt einen Reifenschaden vermeiden wollte“, erläuterte Reiter. Dieses Risiko entstand durch das häufige Kurvenschneiden. Für Abkürzungen über unbefestigte Seitenstreifen und scharfe Asphaltkanten sind Slick-Reifen nicht konstruiert. Plattfüße häuften sich tatsächlich im Feld des Elektro-Markenpokals. Allerdings nicht bei den vor Reiter/Meter platzierten Teams. Am dritten Gesamtrang der beiden Saarländer änderte sich dann auch nichts mehr. Immerhin schlugen sie die Im Ziel zweitplatzierten Schweden Calle Carlberg/Torbjörn Carlberg auf der abschließenden „Powerstage“, die mit Extrapunkten für die schnellsten Drei belohnt wird. „Dadurch konnte ich meinen Rückstand auf Calle in der Tabelle um einen Punkt reduzieren“, rechnete Reiter vor.
Dieser eine Zähler könnte noch wichtig werden. Während nämlich Timo Schulz als Gesamtsieger des Elektro-Markenpokals bereits feststeht, kämpft Max Reiter noch mit Calle Carlberg um den Vizetitel. Vor dem Saisonfinale bei der ADAC 3-Städte-Rallye Mitte Oktober in Bayern trennen beide Teams nur zwei Zähler. „Der zweite Platz in der Jahresendwertung ist klar mein Ziel“, blickt AvD Young Talent Max Reiter voraus. „In der zurückliegenden Saison war ich bei der 3-Städte-Rallye der Sieger des Opel Corsa-e Rally Cup. Wäre toll, wenn ich auch die Cup-Saison 2022 mit einem solchen Erfolg abschließen könnte.“
Platzierung | Team | Zeit |
1. | Timo Schulz/Pascal Raabe (D/D) | 1:30.19,6 Stunden |
2. | Calle Carlberg/Torbjörn Carlberg (S/S) | +29,7 Sekunden |
3. | Max Reiter/Lina Meter (D/D) | +48,5 Sekunden |
4. | Marijan Griebel/Natalie Solbach-Schmidt (D/D) | +2.12,0 Minuten |
5. | Joe Baur/Paul Gehbauer (D/D) | +2.21,9 Minuten |
Platzierung | Fahrer | Punkte |
1. | Timo Schulz (D) | 176 Punkte |
2. | Calle Carlberg (S) | 135 Punkte |
3. | Max Reiter (D) | 133 Punkte |
4. | Alexander Kattenbach (D) | 93 Punkte |
5. | Luca Pröglhöf (A) | 84 Punkte |
Datum | Veranstaltung | Sieger |
6./7. Mai | ADAC Actronics Rallye Sulingen (Sulingen) | Reiter/Meter |
20./21. Mai | ELE Rally (Eindhoven/Niederlande) | Van der Marel/Van der Marel |
10./11. Juni | ADAC Rallye Stemweder Berg (Lübbecke) | Reiter/Meter |
14.-16. Juli | Rallye Weiz (Weiz/Österreich) | Schulz/Raabe |
19./20. August | ADAC Saarland-Pfalz Rallye (St. Wendel) | Schulz/Preißmann |
8.-10. September | Rallye Mont-Blanc Morzine (Morzine/Frankreich) | Schulz/Raabe |
14./15. Oktober | ADAC 3-Städte-Rallye (Freyung) |
Veröffentlicht am 12.09.2022 in AvD - Der Club.