
Kastenwagen
Unterwegs mit dem Kastenwagen!
Der nächste Urlaub steht an und die Frage des Ortes und des Hinkommens tauchen wieder auf. Dabei denken viele an das Reisen mit dem Wohnmobil, was aber oftmals mit hohen Kosten verbunden ist. Der Kastenwagen ist eine günstige Alternative, mit dem Sie auf Reisen immer noch ein Stück zu Hause dabei haben.
Was ist ein Kastenwagen bzw. Camper Van?
Kastenwagen gehören im gewöhnlichen Gebrauch zu den Nutzfahrzeugen. Diese Art von Fahrzeugen ist ab der Fahrer- und Beifahrertür rundum geschlossen. Auch bekannt sind sie unter Campern als typischer Transporter, welche oft von Handwerkern oder Lieferdiensten genutzt werden. In dieser Fahrzeugkategorie befinden sich zum Beispiel der Ford Transit, der VW Caddy oder der Peugeot Boxer. Anhand dieser Neuwagen erkennt man, dass es deutliche Größenunterschiede gibt. Einige davon gibt es auch als Personenwagen, z. B. den VW Multi Van.
Der Kastenwagen ist als Reisetransportmittel in den letzten Jahren sehr beliebt geworden, da er durch seinen freien Innenraum, frei gestaltbar ist und so einfach zu einem Reisemobil umgebaut werden kann.
Der AvD informiert Sie, wie man dabei am besten vorgeht und gibt nützliche Infos rund um den Kastenwagen.
Kastenwagen zum Reisemobil umbauen
Möchte man ein Stück zu Hause mit auf Reisen nehmen, ist die kleine Schwester des Wohnmobils, der Kastenwagen, eine perfekte Lösung. Ein eigener Umbau ist oftmals günstiger und die Gestaltung dadurch individueller. Bei einem Umbau sollten aber verschiedene Aspekte beachtet werden.
Wie groß muss der Transporter sein, um ihn zum Camper umzubauen?
Die Frage der Größe ist eine, wenn nicht sogar die wichtigste Frage beim Umbau bzw. schon bei der Anschaffung. Dabei muss vor allem darüber nachgedacht werden, was Sie alles mitnehmen möchten, was Sie unterwegs brauchen und mit welcher Anzahl von Personen Sie reisen. Aber auch darüber, welche Art von Luxus beziehungsweise Annehmlichkeiten für Sie auf der Reise wichtig sind. Typische Kastenwagen sind für 2 Personen plus 1 Kleinkind und/ oder einen Hund geeignet. Gesetzliche Bestimmungen und weitere Kosten sollten Sie aber immer mit beachten.
Stauraum für das Notwendigste
Umso mehr Dinge Sie auf Ihre Reise mitnehmen möchten oder müssen, umso mehr Stauraum brauchen Sie. Dabei hilft es eine schriftliche Checkliste über mehrere Tage hinweg anzufertigen, welche auflistet, was man im Alltag braucht und benutzt. Diese sollte man dann in nötige Produkte und Luxusprodukte aufteilen. Dadurch erspart sich das Mitbringen von eventuell unnötigen Dingen. Denn manchmal sind es die Kleinigkeiten, welche dann doch den meisten Platz einnehmen.
Beim Erstellen der Liste sollte jedoch auch an das Reiseziel gedacht werden. Wie ist das Wetter dort? Sind Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe? Wie lange bleiben man am Standort?
Luxus und andere Annehmlichkeiten
Worauf bei einem Umbau unbedingt zu achten ist, ist der Fakt, dass erst einmal eine Dämmung und Isolierung eingebaut werden muss. Dies nimmt Platz ein. Möchte man es also gemütlich haben und ausreichend Platz zum Stehen haben, sollte man sich einen größeren Camper Van holen.
Was für Sie im Alltag vielleicht nicht als Luxus-Ausstattung scheint, kann in Ihrem Kastenwagen das Gegenteil sein. Eine große Küchenzeile oder ein voll ausgestattetes Bad inklusive Elektronik oder sonstige Anlagen, nehmen viel Platz ein. Dabei sollten Sie also abwägen, was Sie wirklich brauchen und was nicht.
Gesetzliche Bestimmungen und Voraussetzungen
Viele Dinge und Einbauten, bedeuten gleich mehr Gewicht. Dadurch kann es schnell passieren, dass Sie die Grenzen des zulässigen Gesamtgewichts des Kastenwagens überschreiten. Das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs, finden Sie in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 unter F.1 und F.2. Die Angaben erfolgen in Kilogramm.
Vor allem die Elektronik hat ein ordentliches Gewicht. Allein eine Batterie für die Stromversorgung kann je nach Kapazität zwischen 20 kg und 65 kg wiegen. Die Größe der Frischwasser- und/oder Abwassertanks spielen hierbei ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Das Leergewicht, aufgeführt in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 unter G in Kilogramm, ändert sich nach dem Umbau zu einem Reisemobil nach oben. Somit verringert sich automatisch das erlaubte maximale ladbare Gewicht.
Wissen Sie vorab, dass Sie auf Ihrer Reise viele Dinge benötigen werden, ist es sinnvoll, einen Kastenwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t zu kaufen. Dabei muss aber unbedingt an die Fahrerlaubnis gedacht werden. Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 t dürfen nur mit der Fahrerlaubnis C1 gefahren werden. Die C1 Fahrerlaubnis gilt bis 7,5 t.
Mit einem Führerschein der Klasse B ist es kein Problem einen Kastenwagen beziehungsweise ein Wohnmobil mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 t zu fahren.
Was kostet ein Kastenwagen?
Der Preis eines Kastenwagens kann stark variieren. Dabei kommt es auf die Größe und die Ausstattung an. Ganz einfache Umbauten ohne Bad, welche man bereits so kaufen kann, fangen ab € 30.000,- an. Kauft man einen Kastenwagen gebraucht und baut ihn selbst um, kann dieser Preis sehr sinken.
Ist ein Kastenwagen auch gleich ein Wohnmobil?
Die Antwort hierauf ist Ja und Nein. Bei dem Kastenwagen wird der komplette Transporter verwendet, um ihn zu einem Wohnmobil auszubauen. Die Optik und das Fahrverhalten entsprechen somit fast vollständig dem Ursprungsfahrzeug. Bei den teilintegrierten Wohnmobilen wird das komplette Fahrerhaus des Basisfahrzeugs übernommen.
Vor- und Nachteile des Kastenwagens
Auch der Kastenwagen hat seine Vor- und Nachteile, welche abgewogen und verglichen werden sollten.
Vorteile
- Mit Preisen ab ca. € 30.000,- liegt der Kastenwagen unter dem Preisniveau.
- Aufstelldach kann Höhe = Platz erweitern.
- Aufstelldächer verstärken Wärmeverlust im Sommer.
- Fahrbetrieb ist gut.
- Geringer Kraftstoffverbrauch.
- Gut für Städtereisen und Erkundungsfahrten, bei Seitenwind oder auch im Alltagsbetrieb.
- Einige Modelle sind dank Aufstelldach so niedrig, dass sie in Parkhäuser einfahren können.
Nachteile
- Platzangebot ist eingeschränkter.
- Nasszelle nur in Ausnahmen.
- Eingeschränkte Stauräume führen zu wenig Platz für Reisegepäck.
- Große Personen haben auch mit der Stehhöhe Probleme.
- Grenzen bei der Isolierung.
- Aufstelldächer verstärken Wärmeverlust im Winter.
Veröffentlicht am 11.11.2021 in Caravaning.
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