AvD gibt Tipps zur Mietwagenbuchung
Der richtige Weg einen Mietwagen im Urlaub zu buchen!
Die Osterferien beginnen, in den meisten Bundesländern liegt der Ferienbeginn im April. Hamburg startet sogar schon Anfang März. Wer Urlaubsreisen mit der Familie plant, kann das aktuell ohne Einschränkungen, die mit der Pandemie zusammenhängen, tun. Wärmere und sonnigere Regionen werden gerne gebucht, um den noch niedrigen Temperaturen zuhause zu entgehen. Wegen den großen Entfernungen ist das Flugzeug erste Wahl, um an die Ziele zu gelangen. Wer vor Ort dann seine Umgebung erkunden will, um Land und Leute besser kennen zu lernen, greift gerne auf einen Mietwagen zurück. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) gibt Tipps, worauf man bei Anmietung und Buchung achten sollte.
Mehr Mietautos verfügbar
Die Verfügbarkeit von Mietwagen ist nach Beobachtungen des AvD besser als in den letzten beiden Jahren, die von der Pandemie und nicht funktionierenden Lieferketten gekennzeichnet waren. Das Preisgefüge bezeichnen Marktbeobachter als angemessen. Das trotz höherer Energiepreise aufgrund der weltpolitischen Lage und der damit zusammenhängenden Inflation.
Online buchen ist sinnvoll
Um das eigene Urlaubsbudget im Griff zu halten, empfiehlt es sich, schon vorab zu buchen. Nicht nur ist die Internet-Recherche vom eigenen Sofa aus bequemer, weit vor dem Urlaubsantritt einen Mietwagen auszuwählen, sondern es bedeutet meist günstigere Tarife als direkt am Urlaubsort. Über Vergleichsportale können Modelle und Konditionen über die Filterfunktionen gut miteinander verglichen werden. Man sieht dort die Angebote verschiedener Vermittler, die Wagen der Vermieter in der Stadt oder Gemeinde des Ferienlandes anzeigen. Weiterer Vorteil einer Suche über Portale für Interessenten: Buchungen sind meist bis kurz vor Reiseantritt kostenlos stornierbar.
Der AvD rät, bei der Auswahl immer vom eigenen Bedarf auszugehen. Die Zahl der möglichen Mitfahrer und benötigter Stauraum bestimmt die Größe des Wagens. Wer zu zweit die Region erkunden will, wird ein kompaktes Fahrzeug benötigen. Ist die mehrköpfige Familie oder eine Reisegruppe zu transportieren, muss ein größeres Kraftfahrzeug buchen. Extrakosten verursachen etwa benötigte Kindersitze, aber auch ein eingetragener zweiter Fahrer. Zu achten ist auch auf angezeigte Kilometerbegrenzungen. Die sollten nur dann angeklickt werden, wenn die mutmaßliche Kilometerleistung abschätzbar ist. Bei Überschreitung schlägt jeder Zusatzkilometer zusätzlich zu Buche. Tarife ohne Begrenzungen sind häufig nur wenig teurer, genauso wie längere Buchungszeiträume – vergleichen lohnt sich.
Auf den Versicherungsschutz achten
Die in den Portalen sichtbaren Kontingente und Fahrzeuge werden meist schon mit einer Vollkasko-Versicherung eingestellt. Der Umfang einer solchen Vollkasko kann die Beschädigungen der Reifen, defekte Scheiben oder ein Kratzer am Unterboden des Fahrzeugs ausnehmen. Auch Abstecher abseits befestigter Wege und daraus resultierende Schäden wälzen manche Anbieter auf den Mieter ab. Ob auch Schäden durch Offroad-Fahrten abgesichert werden können, lässt sich in den Anklickmenüs der Portale ermitteln. Man sollte sich deshalb immer über den Umfang der Versicherungen vergewissern.
Kann nach einer Beschädigung oder einem Unfall kein Dritter als Verursacher haftbar gemacht werden, ist man als Mieter für den Zustand des Wagens verantwortlich. Selbstbehalte senken den Mietpreis ab. Allerdings bleibt dann das Risiko, bei Schäden am Fahrzeug bis zu 1.000 Euro selbst tragen zu müssen, und dass auch bei kleinen Mietfahrzeugen.
Wer in einem Land außerhalb der europäischen Union ein Fahrzeug anmietet, sollte unbedingt auf die Deckungssummen der Haftpflichtversicherung achten. Sie sind nicht selten deutlich niedriger als in der EU vorgegeben. Dann kann der Fall eintreten, dass Schäden am Mietfahrzeug deshalb selbst getragen werden müssen, weil die Versicherung des Schädigers nicht ausreicht. Es gibt eine Zusatzversicherung, die sogenannte Mallorca-Police, die man abschließen kann.
Mietwagen vor Ort immer genau ansehen
Am Urlaubsort holt man den Wagen am besten zu den regulären Öffnungszeiten ab und gibt ihn auch in diesen Zeiträumen wieder zurück. Ist wegen der Anreisezeit nur eine Übergabe außerhalb der Geschäftszeit möglich, kostet das Extra. Stationen an Flughäfen und Bahnhöfen verlangen üblicherweise eine zusätzliche Bereitstellungsgebühr. Vorlegen muss man den sog. Voucher, seinen Führerschein und eine Kreditkarte.
Wichtig ist, den Zustand des Mietwagens innen und außen vor Übernahme genau zu prüfen. Vorhandene Dellen und Kratzer immer in einem Protokoll von einem Stationsmitarbeiter protokollieren lassen. Mit dem eigenen Smartphone zusätzlich Fotos anfertigen. Der AvD rät davon ab, Schriftstücke vor Ort zu unterschreiben, die nicht in der eigenen Muttersprache abgefasst sind. Es besteht sonst die Gefahr, dass mit der Unterschrift ein neuer Vertrag mit anderen Konditionen nach dem Recht des Aufenthaltlandes abgeschlossen wird. Selbstverständlich sollten alle vorgelegten Unterlagen gründlich gelesen und aufbewahrt werden.
Den Mietwagen in jedem Fall vollgetankt zurückgeben. Das Nachfüllen durch den Vermieter ist teuer und wird mit dem doppelten oder sogar dreifachen Tankstellenpreis dem Mieter in Rechnung gestellt.
Was tun nach einem Unfall?
Nach einem Schadenfall, etwa durch Unfall oder einen Diebstahl, schreiben die Mietbedingungen vor, den Vermieter über die in den Mietunterlagen genannte Rufnummer zu informieren. Die Polizei sollte man ebenfalls bei jedem Vorfall herbeirufen. Immer die Daten der am Unfall Beteiligten festhalten und untereinander austauschen. Die Vermieter legen dafür Protokoll-Formulare in das Handschuhfach. Ist es nicht vorhanden, genügt auch das Notieren auf einem Blatt Papier. Fotos per Smartphone verbessern die Beweisführung. Dabei nicht nur die Beschädigungen dokumentieren, sondern auch die Stellung der Fahrzeuge und die Umgebung abbilden. Man sollte sich von der Polizei eine Kopie der Unfallaufnahme aushändigen lassen. Erscheint kein Beamter an der Unfallstelle nach Erledigung aller notwendigen Formalitäten eine Polizeistation aufsuchen und um Erstellung eines Protokolls nachsuchen. Die AvD-Notrufzentrale hilft rund um die Uhr AvD-Mitgliedern kompetent unter 0049 69 6606 600 bei der Erledigung der Formalitäten.
Veröffentlicht am 21.03.2023 in Rund ums Auto.