
AvD unterstützt Wunsch nach eigenem Autokennzeichen
Der AvD unterstützt die Ambitionen für ein eigenes Kennzeichen und sieht die Vorteile der regionalen Verbundenheit für die Autofahrer.
- Deutsche Mittelstädte fordern eigene Autokennzeichen
- Heimatverbundenheit und Automobil als emotionale Werte
- Bürgerbefragungen sind eindeutig: JA
Für viele Menschen ist der Wohnort mehr als nur ein Platz, an dem man sich aufhält. Oftmals ist es Heimat und umfasst auch ein Gefühl von Zugehörigkeit, Identität und Geborgenheit. Ebenso emotional ist für viele das Auto. Daher überrascht es auch nicht, dass in größeren Gemeinden immer mal der Wunsch nach einem eigenen Autokennzeichen diskutiert wird. In einem gemeinsamen Brief werben nun mehr als 70 dieser mittelgroßen Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern für eine eigene Ortskennung. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) unterstützt diese Ambitionen.
Im Brief der Rathauschefs, der sich an die zuständigen Ministerien in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen richtet, wird das eigene Autokennzeichen als kostenlose Werbung für ihre Stadt bezeichnet. Es stärke die regionale Identität und wäre eine wertvolle Möglichkeit, das Stadtmarketing zu fördern, heißt es weiter. Unter den Unterzeichnern sind die Bürgermeister von bevölkerungsreichen Kommunen wie Rheine (80.000 Einwohner), Sindelfingen (65.000), Bad Vilbel (36.000) und Herzogenaurach (26.000).
Emotionale Werte schaffen
Der AvD unterstützt die Ambitionen für ein eigenes Kennzeichen und sieht die Vorteile der regionalen Verbundenheit für die Autofahrer. „Der Pkw ist für viele nach wie vor eine Herzensangelegenheit. Gerade junge Menschen haben, trotz der gegenwärtigen Klima-Rhetorik, eine starke emotionale Bindung zu ihrem Auto. Von daher überrascht uns die Initiative vielerorts zu einem Autokennzeichen mit stärkerem regionalem Bezug nicht“, sagt AvD Präsident Lutz Leif Linden. „Der AvD hat sich in seiner langen Historie stets für die Belange der Autofahrer eingesetzt und unterstützt auch diesen Wunsch nach mehr Heimatverbundenheit auf dem Kennzeichen.“
Das Ergebnis von Bürgerbefragungen in einigen dieser Mittelstädte ist eindeutig: Während sich im schwäbischen Königsbrunn (28.000 Einwohner) in einer städtischen Online-Umfrage rund 60 Prozent für das eigene Kennzeichen aussprachen, waren es im nordhessischen Baunatal (29.000) bereits 72 Prozent und in Vreden im Münsterland (24.000) gar 82 Prozent! Der Weg führt mit einem Antrag auf Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung über die Landes-Verkehrsministerien an die Bundesbehörde. Anschließend müsste dieser noch durch den Bundesrat. Der Verwaltungsaufwand hält sich also in Grenzen und für die Zulassungsstellen der Kommunen würde es lediglich ein Softwareupdate bedeuten.
Keine Fantasiekennzeichen
Während weitere Kennzeichen mit regionalem Bezug also begrüßt werden, spricht sich der AvD für eine klare Grenze in Sachen Vielfalt aus: Komplette Fantasiebezeichnungen, wie beispielsweise in einigen US-Bundesstaaten, in Dubai oder Neuseeland, sollten weiterhin tabu bleiben. Ein Wunschkennzeichen sollte auch weiterhin mindestens eine Ortskennung beinhalten. Frei wählbar sind auch heute schon je nach Verfügbarkeit die folgenden Buchstaben-Zahlenkombinationen.
Die aktuelle Initiative geht auf einen Vorschlag aus dem vergangenen Jahr zurück. Ralf Bochert, Professor für VWL und Destinationsmanagement an der Hochschule Heilbronn, hatte vorgeschlagen, dass 320 Städte in Deutschland eigene Kfz-Ortskennungen bekommen könnten. Hierbei bezog er sich auf Mittelstädte mit mehr als 20.000 Einwohnern, die bislang keine eigenen Ortskennungen haben.
Veröffentlicht am 19.08.2025 in Rund ums Auto.
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