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AvD Pressemeldung - AvD: Verbrennerverbot 2035 ist das falsche Signal
Pressemitteilung - 11.11.2022 - 3min. Lesezeit

AvD: Verbrennerverbot 2035 ist das falsche Signal

EU-Entscheidung ignoriert die Probleme der Elektromobilität.

  • E-Fuels sind notwendig zur Erreichung der Klimaziele
  • EU-Entscheidung ignoriert die Probleme der Elektromobilität
  • AvD setzt sich für bezahlbare individuelle Mobilität ein

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) kritisiert die EU-Entscheidung, ab 2035 faktisch nur noch Elektrofahrzeuge neu in den Verkehr zu bringen. Ende Oktober hatte sich eine Arbeitsgruppe der EU-Institutionen Rat, Kommission und Parlament auf das Verbot der Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 geeinigt. Zu diesem Zeitpunkt dürfen dann nur noch Kraftfahrzeuge auf den Markt kommen, die einen emissionsfreien Antrieb aufweisen. Als Zwischenschritt gilt die Vorgabe, dass bis 2030 neue Pkw standardisiert gemessen 55 Prozent und Nutzfahrzeuge 50 Prozent weniger CO2 ausstoßen dürfen. Der AvD hält die Festlegung für einen Rückschritt für die individuelle Mobilität der Bürger und ein falsches Signal für den Klimaschutz.

Die Entscheidung für eine einzige Antriebstechnologie, nämlich den aus Batterien oder Brennstoffzellen gespeisten Elektromotor, schließt jeden möglichen anderen technologischen Weg aus. Bisher wurden von den rechtlichen Vorgaben aus Brüssel lediglich die Ziele den Mitgliedstaaten vorgegeben. Deren Erfüllung war von der Kreativität innovativer Menschen und Institutionen sowie der auch politisch gestützten Marktfähigkeit abhängig.

Batterieherstellung und Ladeinfrastruktur bleiben Problemfelder

Die Probleme der Elektromobilität werden mit dem aktuellen Beschluss komplett ausgeblendet. Dazu gehören vorhandene und drohende Rohstoffabhängigkeiten beim Bau von batterieelektrischen Fahrzeugen in Deutschland und in vielen anderen EU-Staaten. Weder ist bisher klar, woher die chemischen und mineralischen Materialien für die Batterien in ausreichenden Mengen kommen sollen - in der EU gibt es kaum Vorkommen, die Beschaffung muss auf den Weltmärkten erfolgen. Noch ist der aktuell vorhandene technologische Rückstand aufgeholt. Ebenso fehlen ausreichend Kapazitäten in der Produktion.

Der AvD unterstreicht, dass der Markthochlauf der Elektromobilität von einem zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur in allen EU-Mitgliedsländern abhängt. Der gerade von der Bundesregierung verabschiedete „Masterplan Ladeinfrastruktur II“ zeigt, dass hier Vieles, etwa bei der gleichmäßigen Flächenabdeckung, aufzuholen ist. Die dort aufgeführten Maßnahmen haben einen straffen Zeitplan und stellen immense Anforderungen an alle öffentlichen und privaten Akteure.
Am erforderlichen Netzausbau fehlt es ebenfalls. Anzumerken ist auch, dass der 'Fit for 55'-Ansatz der EU bei elektrischen Kraftfahrzeugen nur dann verwirklicht werden kann, wenn die notwendige Ladeinfrastruktur ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammt. Eine Umsetzung dieser ehrgeizigen Pläne wird eher Jahrzehnte als Jahre in Anspruch nehmen.

E-Fuels sind für die Erreichung der Klimaziele entscheidend

Der AvD hält es für falsch, dass die EU-Entscheidung den Einsatz synthetischer Kraftstoffe zur Erreichung der Klimaziele ausschließt. Sogenannte E-Fuels werden mit Strom und CO2 aus der Luft erzeugt. Sie verbrennen in herkömmlichen Motoren die gleiche Menge CO2 wie vorher klimaneutral produziert wurde. Die Technologie dafür steht zur Verfügung. Europäische Unternehmen und ihre Forschungsabteilungen sind führend in der Entwicklung und Produktion von regenerativen CO2-neutralen Kraftstoffen, die in Motoren mit hohem Wirkungsgrad eingesetzt werden können.

Der AvD verweist auf über 48 Millionen zugelassener Kraftfahrzeuge in Deutschland, 280 Millionen innerhalb der EU und 1,5 Mrd. Kraftfahrzeugen weltweit, alle mit Verbrennungsmotor. Die überwiegende Anzahl dieser Fahrzeuge ist 2030 noch auf Straßen unterwegs. Ohne einen klimaneutralen Betrieb mit synthetischen Kraftstoffen fahren die Autos mit fossilen Brennstoffen weiter. Die ambitionierten Ziele der EU sind so nicht zu erreichen. Umso unverständlicher ist es, dass im ‘Fit for 55'-Paket der EU sogar eine Treibhausgasminderungsquote von E-Fuels vorgesehen ist, die langfristige Verwendung in Verbrennerfahrzeugen aber verboten wird.

Die Einigung der Arbeitsgruppe muss noch formell vom EU-Parlament und dem Rat beschlossen werden und wird mit Veröffentlichung im Amtsblatt der EU bindend.

AvD Generalsekretär Lutz Leif Linden: „ Die Entscheidung der EU widerspricht letztlich den selbst gesteckten Zielen zum Klimaschutz. Gleichzeitig ist es ein schwerer Schlag für die meisten Autofahrer. Fast alle nutzen ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Aber nur wenige können sich ein neues kostspieliges Elektrofahrzeug leisten. In Deutschland ist die Förderung dafür gerade gekürzt worden. Weite Teile der Bevölkerung sind aber auf die Nutzung des eigenen Autos angewiesen. Autofahren wird durch diese weltfremde Entscheidung immer teurer. Es besteht die Gefahr, dass sich nur noch Besserverdienende ein Auto leisten können. Der AvD ist davon überzeugt, dass E-Fuels weiterentwickelt werden müssen und individuelle Mobilität bezahlbar bleiben muss. Wir rufen die Entscheidungsträger dazu auf, synthetische Kraftstoffe in die festzuschreibenden Flottenziele mit aufzunehmen.“

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