
AvD wünscht gute Fahrt im Winter
Der AvD gibt Tipps, wie man sicher durch Herbst und Winter kommt.
- AvD gibt Tipps für das Fahren in Herbst und Winter
- Freie Sicht und richtige Ausrüstung sind entscheidend
- Fahrweise den Witterungsverhältnissen anpassen
Mit den fallenden Temperaturen und sinkender Schneefallgrenze steht der Winter vor der Tür. Kälte und Nässe paaren sich mit langen Dunkelphasen und bestimmen die Tage und Nächte. Autofahrer müssen sich auf die veränderten Verkehrsverhältnisse einstellen. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) gibt dazu Tipps, wie man sicher durch Herbst und Winter kommt.
Regelmäßig den Zustand der Reifen kontrollieren.
Man kann nicht oft genug die Bedeutung der Reifen für die Verkehrssicherheit betonen. Die Fahrstabilität und Beherrschbarkeit hängen entscheidend von deren Zustand ab. Für einen ordentlichen Grip ist eine ausreichende Profiltiefe wichtig. Sie sollte mindestens noch 4 Millimeter betragen. Mit Hilfe einer Zwei-Euro-Münze ist das Reifenprofil leicht kontrollierbar. Verschwindet deren silberner Rand komplett in der Rille, ist die Tiefe ausreichend. Auf feuchtem Laub sowie auf Schnee oder Reifglätte führt ein kürzerer Bremsweg zu spürbarem Sicherheitsgewinn. Der AvD erinnert an die gesetzliche Pflicht, bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte geeignete Bereifung aufzuziehen. Diese müssen mit dem „Alpine“-Symbol auf der Reifenflanke gekennzeichnet sein. Neben Winterreifen können das auch Ganzjahresreifen sein. Orientierung für die Wahl bietet der kürzlich veröffentlichte AvD-Reifentest.
Batterien und Scheinwerfer sind ebenfalls sicherheitsrelevant.
Eine funktionierende und exakt eingestellte Lichtanlage ist ein weiterer wichtiger Faktor für gefahrloses Fahren in dieser Jahreszeit. Nur die volle Beleuchtung ist vorschriftsmäßig. Bei Defekten sofort die schadhaften Teile in der Werkstatt tauschen lassen. Die einwandfreie Sicht durch die Windschutzscheibe ist gerade bei schlechtem Wetter nur mit intakten Scheibenwischern und aufgefülltem Wischwasserbehälter sichergestellt. Die Gummis der Blätter bei sichtbaren Beschädigungen oder Rissen austauschen. Den Behälter unter Zugabe von Frostschutz nachfüllen. Beim notwendigen Öffnen der Motorhaube gleich angesammeltes Laub mitentfernen. Darauf achten, dass die Autobatterie immer ausreichend arbeitet. Gerade bei niedrigen Temperaturen reagiert dieses Teil empfindlich.
Innen setzt sich auf der Windschutzscheibe, bedingt durch die Lüftung, über die Zeit Belag ab. Zusammen mit der sich niederschlagenden Feuchtigkeit beeinträchtigt das erheblich die Sicht. Eine regelmäßige gründliche Reinigung mit Glasreiniger aus dem Supermarkt oder mit Wasser verdünntem Brennspiritus stellt die gute Sicht wieder her. Nach dem Auftragen verreiben und mit einem anderen sauberen Tuch oder Zeitungspapier trockenwischen. Man beugt so auch dem schnellen Beschlagen vor.
Feuchtigkeit aus dem Auto entfernen
Um Feuchtigkeit gar nicht erst ins Auto zu lassen, Tür- und Kofferraumdichtungen überprüfen. Andernfalls austauschen und mit Glycerin oder Puder gegen das Einfrieren präparieren. Nasse oder feuchte Fußmatten in die Wohnung mitnehmen und dort trocknen lassen. Das Wasser im Fußraum mit alten Zeitungen aufsaugen. Auch den Kofferraum auf nasse Stellen prüfen und entsprechend vorgehen. Die eingeschaltete Klimaanlage hilft beim Entfeuchten des Innenraums bekanntlich nur bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Luft- und Pollenfilter sollten ebenfalls geprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. „Hausmittel“ können im Einzelfall helfen, die Fahrgastzelle zu trocknen. So etwa Walnüsse in einem Leinentuch im Beifahrerfußraum oder Schalen mit Speisesalz oder auch Reis können Feuchtigkeit aufnehmen.
Für freie Sicht vor dem Losfahren sorgen
Nützliche Werkzeuge und Hilfsmittel wie Eiskratzer, Schwamm, Scheibenenteiser, Türschlossenteiser und weicher Handfeger, um Schnee und Eis zu entfernen, gehören ebenfalls ins Auto. Jeder Fahrer ist gesetzlich aus Gründen der Verkehrssicherheit dazu verpflichtet, nur bei uneingeschränkter Sicht zu fahren. Dabei sind sowohl die Scheiben von innen als auch die Außenspiegel freizuhalten. Das berühmte „Guckloch“ reicht also nicht und kann bei Unfällen haftungs- und ordnungsrechtliche Konsequenzen haben. Wer draußen parkt, ist gut beraten, die Windschutzscheibe abzudecken. Man erleichtert sich so das Freilegen der Scheiben bei Eis und Schnee. Dabei muss es nicht zwingend eine gekaufte Folie oder Matte sein. Es reicht ein aufgeschnittener Müllsack, der von außen darübergelegt wird. Bei Außenspiegeln kann eine kleine Plastiktüte oder eine alte Socke übergestülpt werden. Kein heißes Wasser über die Scheiben kippen, das kann wegen der Temperaturunterschiede zu Spannungsrissen im Glas führen. Außerdem friert das Wasser bei sehr niedrigen Graden sofort wieder.
Ist man im Winter auf Reisen länger im Auto unterwegs, auch warme Kleidung und Wolldecken einpacken, aber nicht beim Fahren anbehalten. Fleece- oder Funktionsjacken sind die bessere Wahl. Dicke Kleidung verhindert, dass der Sicherheitsgurt eng anliegt. Zudem schränkt es die eigene Bewegungsfreiheit ein. Das gilt auch für das Lenken mit Handschuhen. Ein fester Griff wird so erschwert. Durch Winterschuhe kann auch die Bedienung der Fußpedale eingeschränkt sein. Erst recht, wenn man mit Matschklumpen einsteigt. Deshalb vor Fahrtantritt raus aus den Moonboots und festes Schuhwerk anziehen, das im Kofferraum mitgeführt wird. Das ist nützlich für den Fall, dass man länger im Stau steht oder eine Panne hat. Eine Taschenlampe gehört ebenso wie Arbeitshandschuhe ins Fahrzeug.
Vorsichtig und vorausschauend fahren
Die Fahrweise ist unbedingt den Witterungsverhältnissen anzupassen. Abstand halten und vorausschauend unterwegs sein. Behutsam Gas geben. Vorsichtig anfahren, ist es sehr rutschig, auch im zweiten Gang. Hochtouriges Ausfahren der Gänge vermeiden. Keine sportliche Fahrmodi einstellen. Einkalkulieren, dass sich Bremswege auf feuchtem Laub, Matsch- und Reifglätte sowie Schnee deutlich verlängern. Gerät man trotzdem ins Rutschen, auskuppeln und in Kurven bremsen. ABS hilft, dass der Wagen lenkbar bleibt, ESP stabilisiert das Fahrzeug. Bei Eisregen und großen Schneemengen bleibt nur, das Auto stehen zu lassen. Schneeketten sollten nur bei entsprechenden Wetterprognosen oder Fahrten ins Gebirge mitgeführt werden und nicht dauerhaft im Kofferraum liegen. Ist das Verkehrszeichen 268 aufgestellt, muss man sie aufziehen. Maximal 50 km/h schnell darf man mit angelegten Ketten unterwegs sein.
Veröffentlicht am 18.11.2025 in Rund ums Auto.
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