
Keine Drogen am Steuer
Der AvD appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, sich der Risiken von Drogenkonsum im Straßenverkehr bewusst zu sein.
- Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Handel
- Fast 48.000 Drogenverstöße im Straßenverkehr in 2024
- Bußgelder, Punkte in Flensburg und Fahrverbot drohen
Jedes Jahr am 26. Juni richtet sich der Blick der Weltgemeinschaft auf ein Thema, das Millionen Menschenleben betrifft: Drogenmissbrauch und illegaler Drogenhandel. Während die Auswirkungen von Drogenkonsum im Alltag schon schwer wiegen, gilt dies in besonderem Maße im Straßenverkehr. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, sich der Risiken von Drogenkonsum im Straßenverkehr bewusst zu sein.
Drogenkonsum und Straßenverkehr sind eine tödliche Kombination. Schon geringe Mengen an Rauschmitteln beeinträchtigen Konzentration, Reaktionszeit und Urteilsvermögen erheblich und gefährden nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der anderen Verkehrsteilnehmer. Die rechtlichen Folgen sind daher auch drastisch. Wer unter dem Einfluss von Drogen ein Fahrzeug führt, muss mit ernsthaften straf- und ordnungsrechtlichen Konsequenzen rechnen: Ein Bußgeld ab 500 Euro, ein einmonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg drohen bereits beim ersten Verstoß (§ 24a StVG). Bei Wiederholungstätern oder gar bei Gefährdung anderer wird die Geldstrafe mindestens verdoppelt.
Empfindliche Strafen drohen
Wer gar unter Drogeneinfluss einen Unfall verursacht oder anderweitig Fahrunsicherheit zeigt, den erwartet eine strafrechtliche Verurteilung. Es ist mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe sowie einem Fahrerlaubnisentzug von mindestens sechs Monaten zu rechnen. Je nach Straftat werden zwei oder sogar drei Punkte eingetragen. Der Führerschein wird anschließend nicht automatisch wieder erteilt und die Behörde macht eine erfolgreich absolvierte medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) zur Voraussetzung.
Deutlich weitreichender sind die Folgen, wenn hohe Werte im Blut auf regelmäßigen Rauschmittelkonsum oder gar Mischkonsum von mehreren Drogen oder Alkohol hinweisen. Das kann auch beim ersten Verstoß direkt zum Entzug des Führerscheins und zur Anordnung einer MPU führen. Die Kosten für Vorbereitungskurs, Abstinenznachweise, MPU-Gutachten und den Neuantrag des Führerscheins übersteigen dann schnell mehrere tausend Euro. AvD Tipp: Club-Mitglieder, denen ein solches Delikt vorgeworfen wird, können Beistand von einem AvD Vertrauensanwalt erhalten.
Aktuelle Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes zum Jahr 2024 zeigen, dass allein in Deutschland fast 48.000 Drogenverstöße im Straßenverkehr registriert wurden – davon 4.116 (schwerwiegende) Straftaten. Der AvD appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, nicht nur aufmerksam zu fahren, sondern auch Verantwortung zu übernehmen und Rücksicht walten zu lassen. Für sich selbst, für andere und für ein drogenfreies Miteinander im Straßenverkehr.
Ein globales Problem
Der „Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Handel mit Drogen“ wurde bereits 1987 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um auf die globalen Folgen von Drogenabhängigkeit und -missbrauch aufmerksam zu machen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere der Anstieg des regelmäßigen Drogenkonsums bei jungen Erwachsenen besorgniserregend: Laut einer Veröffentlichung des Statista Research Department haben über 35 Prozent der Erwachsenen in Deutschland bereits Erfahrungen mit illegalen Drogen gesammelt. Unter den 18- bis 25-Jährigen war es sogar fast jede zweite Person. Der Umgang mit dem Rauschmittelkonsum wird zusätzlich erschwert, da die Rückfallquote von Abhängigen bei etwa 80 Prozent liegt. Eine Therapie muss häufig mehrfach erfolgen.
Veröffentlicht am 26.06.2025 in Rund ums Auto.
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