Mobilität muss man sich leisten können
Der AvD fordert von der im Februar neu zu wählenden Bundesregierung: Mobilität muss bezahlbar bleiben!
- Die Kosten von Mobilität steigen erneut - Anschaffung und Unterhalt betroffen
- Sinkende Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge
- E-Fuels als Chance CO2-neutral Kosten zu senken
Das neue Jahr hat für viele Verbraucher mit Schreckensmeldungen begonnen. So steigen die Energiekosten für Strom und Gas, die Beiträge zur Krankenkasse und Pflegeversicherung auch. Die Mobilität ist gleich in mehrfacher Hinsicht betroffen: Kfz-Versicherer verlangen höhere Prämien, das Deutschlandticket ist deutlich erhöht worden, Tanken ist zum Ende des Jahres 2024 schon teurer geworden und jetzt kommt auch noch die Erhöhung der CO2-Steuer hinzu. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) fordert daher von der im Februar neu zu wählenden Bundesregierung: Mobilität muss bezahlbar bleiben!
Natürlich begrüßt auch der AvD hinsichtlich der Klimaziele – 2045 soll Deutschland klimaneutral sein - sämtliche Bemühungen, den Ausstoß des Treibhausgases zu verringern. Ein Blick auf unsere Straßen genügt aber um zu erkennen, dass wir noch auf lange Sicht auf Fahrzeuge mit herkömmlicher Antriebstechnologie angewiesen sein werden. Hinzu kommt, dass bei den Neuzulassungen im vergangenen Jahr der Anteil an rein elektrisch betriebenen Pkw (BEV) lediglich 13,5 Prozent betragen hat. Anders ausgedrückt: 86,5 Prozent aller Neuwagenkäufer entscheiden sich aktuell für ein Fahrzeug mit fossilem Treibstoff. Gründe dafür sind sicherlich die immer noch zu hohen Kosten bei E-Autos durch den Zukauf der Batterie sowie die Abschaffung der staatlichen Förderung (Umweltbonus) zum Ende des Jahres 2023.
E-Autos zu kostspielig, Verbrenner immer teurer
Nun werden aber auch die Unterhaltskosten der Pkw mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren immer teurer. Wie die Verbraucherzentrale Bundesverband mitteilte, können je nach Versicherungsschutz die Prämien um bis zu 20 Prozent steigen. Hierfür seien die gestiegenen Reparaturkosten verantwortlich. Ein Tarifvergleich (etwa beim AvD) bietet sich also bei Haftpflicht- sowie Voll- und Teilkaskoversicherung an. Und auch an der Tankstelle steigen die Preise. Das liegt am aktuell teuren Rohöl, aber auch an der gestiegenen CO2-Bepreisung fossiler Brennstoffe (für 2025 von 45 auf 55 Euro pro ausgestoßene Tonne Kohlendioxid, +22 Prozent). Letzteres lässt die Kosten für den Liter Benzin oder Diesel um drei Cent und mehr steigen. Zudem muss man bedenken, dass sich die CO2-Steuer in den nächsten Jahren noch weiter nach oben entwickeln wird.
AvD Präsident Lutz Leif Linden: „Auch wenn der Fokus aktuell vollkommen auf die Klimaziele gerichtet ist, darf man die Realität nicht ganz aus den Augen verlieren. Lediglich rund drei Prozent des Pkw-Bestands in Deutschland sind E-Autos, sicher auch weil die Anschaffung inklusive Akkus für viele immer noch zu teuer ist. Nun werden aber mehr und mehr auch alle anderen Fahrzeughalter zur Kasse gebeten. Der AvD hat sich stets für die Interessen der gesamten mobilen Gesellschaft stark gemacht und hier erwarten wir von der demnächst neuen Bundesregierung einen offenen Dialog, um Lösungen zu finden. Mobilität muss für alle bezahlbar bleiben!“
Eine Abmilderung der Kostenspirale könnten zukünftig künstlich erzeugte E-Fuels bringen. Diese können bei Bestandsfahrzeugen (Motorrad und Pkw) und unter Nutzung der bestehenden Infrastruktur zu einer deutlichen Reduktion von Kohlendioxid beitragen. Zudem wären sie von der Steuerabgabe befreit, da diese neuartigen Kraftstoffe CO2-neutral erzeugt werden. Noch ist die Produktion allerdings zu kostenintensiv. Hier wäre der Staat jetzt gefordert. Mit einer konsequenten Förderung der Weiterentwicklung und dann auch Produktion dieser erneuerbaren Kraftstoffe.
Veröffentlicht am 14.01.2025 in Rund ums Auto.