
AvD trauert um Jochen Mass
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) trauert um sein langjähriges Mitglied Jochen Mass. Er fuhr 105 Rennen in der Formel 1.
- Der Rennfahrer war dem AvD verbunden
- Mass fuhr 105 Rennen in der Formel 1
- Seine Leidenschaft für das Automobil prägte sein Leben
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) trauert um sein langjähriges Mitglied Jochen Mass. Der 1946 in Oberbayern geborene Mass fuhr zur See und absolvierte danach eine Kfz-Mechaniker-Lehre. Er startete seine Motorsportkarriere in der Deutschen Rundstreckenmeisterschaft in einem Alfa-Romeo, bevor er auf Ford in der Deutschen Rennsportmeisterschaft fuhr. Nach Stationen in der Formel V und der Formel 2 debütierte er 1973 in der Königsklasse des Motorsports.
Von 1973 bis 1982 absolvierte er insgesamt 105 Rennen in der Formel 1. Bereits sein zweites Rennen bestritt er als Fahrer am Steuer eines Ford Surtees auf dem Nürburgring, beim vom AvD ausgerichteten Großen Preis von Deutschland. Er sammelte in dieser Zeit insgesamt 71 Weltmeisterschaftspunkte in den Teams, für die er antrat. Als erst zweiter deutscher Fahrer nach Wolfgang Berghe von Trips gewann er 1975 in Barcelona ein Grand Prix Rennen, den Großen Preis von Spanien. Das Rennen war von einem schweren Unfall überschattet, der vier Zuschauern und Streckenposten das Leben kostete.
Schon während seiner Zeit in der Formel 1 fuhr Jochen Mass als Werksfahrer von Porsche im Sportwagen-Segment und errang dabei zwischen 1976 und 1978 elf Siege. Er nahm 1985 an der Rallye Dakar teil und startete bei mehreren 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Norbert Singer, Einsatzleiter bei Porsche, lobt seine Arbeit als Abstimmungs- und Entwicklungsfahrer: „Gerade beim Porsche 956 haben wir sehr davon profitiert, weil das Auto vom ersten Rennen an sehr konkurrenzfähig war.” Kollege Jacky Ickx erinnert sich an diese gemeinsame Arbeit: „Er war der beste Team-Kollege, den ich bekommen konnte. Es war eine unvergesslich schöne Zeit mit ihm bei Porsche, für die ich dankbar bin. Er war ein großer Sportsmann und feiner Mensch mit einem ganz besonderen, tiefen Humor.“
Ein Leben für den Motorsport
Auf Mercedes, zusammen mit Manuel Reuter und Stanley Dickens, siegte er in Le Mans 1989. Zwischen 1993 und 1997 kommentierte er für RTL die Formel 1. In seiner Zeit bei Sauber/Mercedes war er zudem Mentor für junge aufstrebende Fahrertalente wie Michael Schumacher.
Jochen Mass engagierte sich auch nach seiner aktiven Karriere für den Erhalt der automobilen Kultur. Er war im historischen Rennsport zu Hause und auf vielen Oldtimer-Veranstaltungen hinter dem Steuer von historischen Fahrzeugen unterwegs. Der passionierte Segler lebte seine lebenslange Leidenschaft für die Seefahrt bis ins hohe Alter aus. Schon sein Großvater war Schiffskapitän.
AvD Präsident Lutz Leif Linden: „Ich bin tief betroffen von der Nachricht, dass Jochen Mass gestorben ist. Der AvD und die Motorsportwelt verlieren einen großen Sportsmann, ich persönlich einen Weggefährten und Freund. Er wird als im Motorsport engagierter und dem Leben zugewandter Mensch in Erinnerung bleiben. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und allen Angehörigen.“
Veröffentlicht am 06.05.2025 in Motorsport.
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