
AvD: Straßenausbau bei steigendem Verkehrsaufkommen ist richtig
Bundesverkehrsminister Wissing hat eine aufwendig erarbeitete Verkehrsprognose vorgestellt und einen Ausbau aller Verkehrsträger gefordert. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) begrüßt den Ausbau von Straße und Schiene.
- Verkehrsprognose geht bis 2051 von starker Zunahme aus
- Verkehrsminister Dr. Wissing will Straße und Schiene ausbauen
- AvD: Funktionierende Infrastruktur ist ein Wirtschaftsfaktor
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat Anfang März eine aufwendig erarbeitete Verkehrsprognose vorgestellt und angesichts des Befundes einen Ausbau aller Verkehrsträger gefordert. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) begrüßt den Realismus der faktengestützten politischen Einschätzung der notwendigen Schritte, die aus den Ergebnissen der Prognose folgen.
Danach wird bis 2051 der Verkehr überall in Deutschland zunehmen, besonders stark im Güterbereich. Trotz steigender Anteile des Schienenverkehrs bleibt der Lkw danach das dominierende Verkehrsmittel beim Transport. Auch der Personenverkehr nimmt zu, zwar in geringerem Umfang als bei transportierten Waren und Gütern, aber Hauptverkehrsträger sind hier ebenfalls die Kraftfahrzeuge.
Der Ansatz des Ministers, die Infrastruktur aller Verkehrsträger auszubauen, entspricht der Faktenlage. Die Straße wird schon deshalb gebraucht, weil ein Strukturwandel im Güterverkehr festgestellt wurde. Der zu erwartende starke Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukte und Erze resultiert aus der ebenfalls in die Prognosen eingerechneten Energiewende. Überproportional große Zuwächse werden den Gütern vorhergesagt, die überwiegend auf der Straße transportiert werden. Dazu gehören etwa Pakete, Sammel- und Stückgüter, die kleinräumig verteilt werden müssen. Ein großvolumiger Transport auf der Schiene scheidet hier aus. Das gilt auch für den klimaneutralen Umbau des Immobilienbestandes: Die Bau- und Installationsmaßnahmen zur Verbesserung der Energiebilanzen der Häuser bedingt einen Zielverkehr, der ebenfalls kaum mit der Bahn erfolgen kann. Die Prognose geht zudem von einer stabilen Bevölkerungsgröße von 83 Millionen Einwohnern bis 2040 aus, welche ebenso beim geschätzten Mobilitätsverhalten berücksichtigt worden ist.
AvD Generalsekretär Lutz Leif Linden: „Der AvD bekräftigt die Einschätzung von Dr. Wissing: Eine leistungsfähige Straße wird in den nächsten Jahren ebenso gebraucht wie eine ertüchtigte Schiene. Dabei werden Bund und Länder zweifellos beständig große Beträge für den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur bereitstellen müssen. Deutschland ist Transitland und gut ausgebaute Straßen sind ein Wirtschaftsfaktor. Der Zustand vieler Brücken, nicht nur auf Autobahnen, sollte Grund genug sein, der Straßeninfrastruktur genauso viel Aufmerksamkeit zu schenken wie der Schiene. Das Fahren auf Verschleiß muss für die gesamte Infrastruktur aufhören.“
Der AvD tritt dafür ein, den Bestand der Verkehrswege und dessen Qualität zu sichern und deshalb die Straße ebenso wie die Schiene auszubauen.
Veröffentlicht am 16.03.2023 in Rund ums Auto.
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