
AvD fordert Preisregulierung bei Pkw-Antriebsstoffen
Kosten rund ums Auto stiegen überdurchschnittlich - Mobilität muss bezahlbar bleiben - Bundesregierung sollte stärker auf Preisentwicklung einwirken
- Kosten rund ums Auto stiegen zuletzt überdurchschnittlich
- Individuelle Mobilität muss bezahlbar bleiben
- Bundesregierung sollte stärker auf Preisentwicklung einwirken
Die Schlagzeilen lauten in den vergangenen Wochen immer gleich: Rund ums Auto wird alles immer teurer! Führerscheine, Kfz-Versicherungen, Werkstattgebühren, Inspektionen, Autowäsche – sämtliche Kosten sind zuletzt überdurchschnittlich gestiegen. Vor allem bei den Antriebsstoffen gehen die Preise konstant nach oben, und zwar unabhängig von Diesel, Benzin oder Strom. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) sieht hier dringenden Handlungsbedarf, denn für viele Menschen ist der Alltag ohne individuelle Mobilität nicht zu meistern und muss daher bezahlbar bleiben.
Was viele Autofahrer beim Blick in ihr Portemonnaie bereits vermutet haben, ist unlängst vom Statistischen Bundesamt bestätigt worden: Die Kosten sind in den vergangenen Wochen und Monaten überdurchschnittlich verteuert worden. Danach legten die Preise für die Kfz-Versicherung im September 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,9 Prozent zu. Reparaturen und Inspektionen lagen bei rund 5 Prozent Verteuerung. Selbst die Autowäsche kostet 3,6 Prozent mehr als im September 2024.
Spritpreise regulieren
Empfindlich trifft die Autofahrer vor allem die Preisentwicklung bei den Antriebsstoffen. Seit Mitte Oktober stiegen in Deutschland die Kosten für einen Liter Super durchschnittlich von 1,725 Euro auf 1,748 Euro. Auch der Dieselpreis schoss in dem Zeitraum von 1,578 auf 1,629 Euro pro Liter nach oben (+3 Prozent). Zur Entlastung hat die Bundesregierung bereits einer Erhöhung der Pendlerpauschale (38 Cent pro km) ab dem 1. Januar 2026 zugestimmt sowie eine Diesel-Rückvergütung für Land- und Forstwirtschaft in Aussicht gestellt. Der AvD sieht hier aber noch deutlich mehr Potenzial, etwa durch eine erneute Senkung der Energiesteuer. Dies war in Verbindung mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs bereits zeitlich befristet (Juni bis August 2022) umgesetzt. Langfristig sollten auch gezielte Preisregulierungen oder Transparenzvorschriften für Tankstellen in die Überlegung miteinbezogen werden. Die aktuell diskutierte Begrenzung auf eine einmalige Preisänderung pro Tag sieht der AvD eher kritisch, da die Anpassung des Betreibers im Zweifel dann noch höher ausfällt.
Mehr Wettbewerb beim Laden
Selbst wer mit einem E-Auto unterwegs ist, sollte genau auf die Preise achten. Während der Strom an der häuslichen Wallbox zwischen 30 und 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) liegt, zahlt man an manchen öffentlichen Ladesäulen teilweise mehr als 1 Euro. Günstiger Ladestrom ist jedoch der wichtigste und nachhaltigste Anreiz für die Elektromobilität. Daher unterstützt der AvD die Forderung des Verbands der Automobilindustrie (VDA), dass Stromtanken billiger werden muss! Die Preisgestaltung hängt hier zu stark vom Anbieter ab. Eine gute Marktposition in einigen Regionen bzw. die fehlende Konkurrenz werden als Hauptgrund für die extremen Kostenunterschiede genannt. Die Bundesregierung sollte hier stärker auf die Infrastruktur einwirken, etwa mit mehr öffentlichen Ladepunkten und dadurch größerem Wettbewerb oder einer Förderung von mehr privaten Lademöglichkeiten.
AvD Präsident Lutz Leif Linden: „Viele Menschen sind auf den eigenen Pkw angewiesen, beruflich wie privat. Die Kosten dafür sind aber in der letzten Zeit exorbitant gestiegen, sodass sich einige Autofahrer dies kaum noch leisten können. Wir als AvD sehen es daher als unsere Pflicht an, uns dafür einzusetzen und Wege aufzuzeigen, wie individuelle Mobilität bezahlbar bleiben kann. Eine faire und transparente Preisgestaltung, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orientiert, ist unerlässlich!“
Veröffentlicht am 06.11.2025 in Rund ums Auto.
Welche Mitgliedschaft passt am besten zu mir?







