Logo des Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD)
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Ansicht der i-Kfz-App auf einem Smartphone vor einem im Hintergrund stehenden Auto
Pressemitteilung - 11.11.2025 - 5min. Lesezeit

Erfolg der digitalen Fahrdokumente erfordert weitere Maßnahmen

App für digitalen Fahrzeugschein bereits online - Digitaler Führerschein kommt bis Ende 2026 - Technischer Aufwand und Sicherheitsbedenken bleiben

  • App für digitalen Fahrzeugschein bereits online
  • Digitaler Führerschein kommt bis Ende 2026
  • Technischer Aufwand und Sicherheitsbedenken bleiben

Die Bundesregierung hat in der vergangenen Woche die Einführung von digitalen Fahrzeugdokumenten beschlossen. Dies soll Bürokratie abbauen und den Alltag von Bürgern erleichtern heißt, es. Bis Ende 2026 soll laut Bundesverkehrsministerium auch der digitale Führerschein zur Verfügung stehen. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) warnt hier vor einem Schnellschuss und sieht noch einigen Handlungsbedarf, etwa in Sachen Sicherheit und Datenschutz.

Der Fahrzeugschein muss bei der Fahrt immer dabei sein. Viele haben ihn dauerhaft hinter der Sonnenblende oder im Handschuhfach. Ab sofort kann man ihn jedoch digital auf dem Smartphone hochladen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) und die Bundesdruckerei haben dafür die „i-Kfz-App“ entwickelt. Über die App können Fahrer also im Alltag bei Verkehrskontrollen oder beim Fahrzeugverleih ihre Zulassungsbescheinigung Teil I, so der offizielle Name, vorzeigen. Zudem können über die i-Kfz-App Fahrzeuge an-, ab- und umgemeldet werden, ohne persönlich zu einer Zulassungsstelle zu müssen. „Einfach, sicher und jederzeit griffbereit“, wie es beim Verkehrsministerium heißt.

Und so funktioniert es
Die i-Kfz-App kann sowohl für Android- als auch iOS-Smartphones heruntergeladen werden. Um den eigenen Fahrzeugschein anschließend hinzuzufügen, benötigt man einen elektronischen Personalausweis, also mit aktivierter Onlinefunktion, um sich in der App identifizieren zu können. Eine repräsentative Umfrage der Max-Planck-Gesellschaft hat jedoch vor einiger Zeit ergeben, dass nur 35 Prozent der Deutschen diese Funktion aktiviert haben und gar 6 Prozent sie überhaupt nicht kennen. Alternativ soll man bei der Zulassung des Fahrzeugs künftig auch einen QR-Code bekommen.

Digitaler Führerschein kommt
Bis Ende des kommenden Jahres soll zudem der Führerschein digital mitgeführt werden können. Das wäre deutlich vor der EU-weiten, einheitlichen Einführung des digitalen Führerscheins bis zum Jahr 2030 und eine nur nationale Umsetzung, die im Ausland nicht genutzt werden kann. Der Aufwand ist auch hier enorm: Zunächst lädt man die „ID Wallet“-App herunter und fügt seine Identität hinzu. Dafür benötigt man einen gültigen Personalausweis mit aktivierter Onlinefunktion sowie eine PIN. Das Smartphone kommuniziert dann mittels „near field communication“ (NFC) mit dem Ausweis. Anschließend kann man den Führerschein per Foto-Ident mit Selfie oder durch eine Verknüpfung über Behördendaten hinzufügen. Ein Führerschein im Scheckkartenformat ist nötig, denn von Papier kann nicht digital übertragen werden. Außerdem bedeutet dies, dass ohne deutsche Staatsangehörigkeit sowie deutschen Führerschein keine Anmeldung möglich ist.

Sorgen bleiben
Grundsätzlich stimmt es, dass heutzutage das Handy eher mitgeführt wird als Personal- oder Fahrzeugdokumente. Auch für die schnelle Abfrage von Änderungen wie Fahrverboten oder die weitere Nutzung, etwa beim Carsharing, bringt die Digitalisierung langfristig Vorteile. Der AvD sieht das Vorhaben aber noch kritisch, da die technischen Voraussetzungen nicht immer gegeben und nur bedingt nutzerfreundlich umzusetzen sind. Offene Fragen bestehen darüber hinaus bei Sicherheit und Datenschutz. Selbst das KBA empfiehlt aktuell noch, die Papierform des Fahrzeugscheins dabeizuhaben, da das geänderte Recht nicht allen Polizeibehörden bekannt sei. Auch die Prüfung gegen offizielle Datenbanken in Echtzeit und eine rechtssichere Dokumentation der digitalen Dokumente durch die Polizei sind nicht komplett geklärt.

Der AvD begrüßt, dass im Zuge der Digitalisierung auch viele Vorteile für die Autofahrer entstehen. Doch die technische Umsetzung ist aktuell noch zu komplex und setzt eine aktivierte Online-Funktion des Personalausweises voraus – etwas, das viele Bürger bislang nicht nutzen. Nutzerfreundlichkeit sowie Schutz der eigenen Daten sind aber wichtige Voraussetzungen für den Erfolg der Digitalisierung und an dieser Stelle besteht noch ein wenig Handlungsbedarf.

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